"Das Leben hat es gefordert und wir haben es durchlebt." Der Partizipationsprozess einer Migrantin in der Türkei und der Schweiz 1961-2000

Cognome dell'autore
Seylan
Keles
Tipo di ricerca
Tesi di master
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
Dr.
Francesca
Falk
Istituzione
Historisches Institut
Luogo
Bern
Anno
2020/2021
Abstract
Im Zentrum dieser Masterarbeit stehen biografische Oral History Interviews mit einer Migrantin aus der Türkei. Die Analyse zeigt mit Rückgriff auf Studien von Pierre Bourdieu und Umut Erel, wie H.T. trotz minimaler Schulbildung durch ihr freiwilliges Engagement Mechanismen zur Aufwertung ihres kulturellen Kapitals schuf. In der Türkei lernte sie durch ihr politisches Engagement, zielgerichtet zu recherchieren und vor grösseren Menschenmengen Ergebnisse rhetorisch geschickt zu präsentieren. In dieser Zeit erarbeitete sie sich auch Managementfähigkeiten und Kompetenzen zur Einschätzung von Menschen. Durch ihren Aufenthalt in einer Pflegefamilie eignete sie sich zudem eine Lesekultur an, die sie auch später beibehielt. In der Schweiz konnte sie durch ehrenamtliche kulturelle und politische Arbeit ein Netzwerk aufbauen und so eine solide Basis schaffen für ihre Partizipation am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Durch einen Berufseinstieg im Bereich der Sozialen Arbeit verlagerte sich ihr kulturelles zunehmend in ökonomisches Kapital, was H.T. eine „Aufwärtsmobilität“ ermöglichte. So beteiligte sie sich auch am Aufbau von neuen Formen der Anerkennung von sozialem und kulturellem Kapital, was auch anderen Menschen in ähnlichen Situationen nützlich sein konnte. Durch die Präsentation eines differenzierteren Bildes kann diese Untersuchung so auch stereotype Vorstellungen von „muslimischen Migrantinnen“ dekonstruieren.

Accesso al lavoro

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