Was bisher geschah. Eine rezeptionsgeschichtliche Betrachtung der belgisch-kongolesischen Kolonialgeschichte

Cognome dell'autore
Zora Melina
Heimlicher
Tipo di ricerca
Tesi di master
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
PD Dr. phil
Daniel Marc
Segesser
Istituzione
Historisches Institut
Luogo
Bern
Anno
2020/2021
Abstract
Die Masterarbeit befasst sich mit der Frage, wie die belgische Kolonialgeschichte in Belgien selbst – speziell in der belgischen Geschichtswissenschaft – aufgearbeitet wurde. Dazu fragt sie, wie die Kolonialgeschichte von wem rezipiert wurde, was Aufarbeitung in welchem Kontext genau bedeutet und vor welchen politischen und gesellschaftlichen Hintergründen diese Aufarbeitung stattfand. Des Weiteren fragt die Arbeit nach den aktuellen Entwicklungen zum Thema und nach der Rolle, welche die Geschichtswissenschaft im weiteren Verlauf des Prozesses übernehmen kann und möglicherweise soll. Als Erstes schafft die Arbeit die theoretischen Grundlagen. Im Zentrum stehen hier die Geschichte der Historiographie und die Frage nach dem exakten analytischen Inhalt des Begriffs „Aufarbeitung“. Die Arbeit stellt fest, dass dieser meist nicht direkt übersetzbar ist und je nach Sprache sehr unterschiedliche Konnotationen aufweist. Die Quellenbasis für die Studie setzt sich aus publizierter geschichtswissenschaftlicher Forschungsliteratur zusammen. Diese stammt von belgischen, aber auch französischen, englischen, deutschen und US-amerikanischen Autor*innen Daniel Marc Segesser sowie aus dem Zeitraum von der Unabhängigkeit der Kolonie Belgisch-Kongo (1960) bis und mit 2020. Diese breite Fächerung erklärt sich dadurch, dass das akademische Interesse am Thema zu vielen Zeitpunkten ausserhalb Belgiens grösser war als innerhalb. Die Studie arbeitet die verschiedenen Schwerpunkte der einzelnen Publikationen heraus und kontextualisiert diese innerhalb der Geschichte der hier relevanten Historiographie. So vermag sie, Forschungslücken sowie die teilweise grösseren Abstände zwischen Publikationen zu erklären und zeigt auf, wie in den letzten Jahren umgesetzte Projekte diese Lücken zu schliessen suchten. Der letzte Teil der Arbeit baut auf den bisherigen Erkenntnissen auf und diskutiert die Bestrebungen in Belgien von Staat, Königshaus, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft, die belgische Kolonialgeschichte umfassender und multiperspektivischer zu erforschen, als das bisher der Fall war. Dabei macht die Arbeit deutlich, wie in der Geschichtswissenschaft die Art des Forschungsansatzes sowie die Formulierung von Hypothesen und Fragestellungen Ausdruck einer politischen Haltung sind.

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