Die neue Ausgabe der Zeitschrift traverse, herausgegeben von Pauline Milani, Stéphanie Ginalski, Matthias Ruoss, Antifeminismen | Antiféminismes ist erschienen.
Antifeminismus ist eine Gegenbewegung. Antifeministische Ideen und Praktiken zirkulieren in dem Masse, in dem Frauen ihre Emanzipation fordern.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts befürworten Antifeministen eine Gesellschaft, die auf scheinbar «natürlichen» Hierarchien beruht. Antifeministische Diskurse gehören zu den wichtigsten kontinuierlichen Bestandteilen patriarchaler Gesellschaften, doch der Antifeminismus ist nicht homogen: Er ist ein globales Phänomen, das sich an nationale Rahmenbedingungen anpasst und je nach historischem Kontext in seiner Intensität und Ausprägung variiert. Es ist daher angemessener, von Antifeminismen zu sprechen, um die Vielfalt einer Protagonisten, Organisationen und Handlungsweisen hervorzuheben und so die komplexe Beziehung zwischen antifeministischen und feministischen Positionen zu differenzieren. Das Heft analysiert die Antifeminismen aus verschiedenen Perspektiven und beschäftigt sich mit Definitionsfragen, welche die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Antifeminismus, Misogynie und Sexismus problematisieren. Schliesslich lädt es zum Nachdenken darüber ein, wie Antifeminismus mit anderen Hassbewegungen wie Rassismus und Homophobie interagiert.
Schwerpunkt / Dossier thématique
Stéphanie Ginalski, Pauline Milani, Matthias Ruoss
Antiféminismes. Éditorial
Antifeminismen. Editorial
Anna Leyrer
«Denn wir gehören auch zu den Menschen». Widerstände gegen den Gleichberechtigungsparagrafen im bundesdeutschen Grundgesetz 1948/49
Marie Spang
«Les rues de Fribourg ont vu passer un cortège d’enragées atteintes du virus MLF!» Antiféminismes locaux autour de la manifestation nationale du 4 mars 1978
Stephanie Jungo
Verteidigung der Hegemonie. Antifeministische Mobilisierung am Beispiel schweizerischer Abtreibungsgegner:innen in den 1970er-Jahren
Laura Bernasconi, Audrey Bonvin
Au nom du père et de la protection familiale? Mobilisations des mouvements «pro-vie» et de la «condition paternelle» en Suisse (1971–1988)
Hadrien Buclin
«Patience, Mesdames!» La résistance à l’assurance maternité en Suisse, entre antiféminisme et néolibéralisme, 1991–2004
Chrystèle Bayon
Alain Soral. De l’antiféminisme à l’intersectionnalité des haines