Podiumsgespräch mit Katrin Schregenberger (Historikerin, Journalistin und Autorin des Buches "Rettung vom Totenwagen"), Barbara Häne (Historikerin, Jüdisches Museum der Schweiz), Sabina Bossert (Historikerin, Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich) anlässlich des 80. Jahrestages des Kasztner-Transportes.
Das Podiumsgespräch widmet sich jüdischen Kindern und Jugendlichen, die es während des Zweiten Weltkriegs in die rettende Schweiz geschafft hatten. Rund 5000 zumeist jüdische Kinder betreute damals das Schweizerische Hilfswerk für Emigrantenkinder (SHEK). Oft wurden diese Kinder von ihren Eltern getrennt.
Die Historikerin und Journalistin Katrin Schregenberger hat sich in ihrem jüngst erschienenen Buch «Rettung vom Totenwagen» mit einem solchen Schicksal auseinandergesetzt: Peter Iczkovits kam vor 80 Jahren mit dem sogenannten «Kasztner-Transport» in die Schweiz. Auf seinen Erzählungen – ergänzt durch zahlreiche Quellen – basiert das Buch. Die Historikerin Barbara Häne hat sich in ihrer Dissertation mit den Hilfswerken, insbesondere dem Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen/Flüchtlingshilfe (VSJF), beschäftigt und dabei auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen befragt.
In dem von Sabina Bossert, Leiterin der Dokumentationsstelle Jüdische Zeitgeschichte, moderierten Gespräch geht es zuerst um die Aufgaben und das Handeln der damaligen Hilfswerke, die oft durch Weisungen des Bundes und durch philanthropische Motive bedingt waren. Anschliessend werden die Folgen dieses Umgangs mit Kindern in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs anhand konkreter Biografien aufgezeigt.