Die Teilstudie 2 befasst sich mit den beiden Königshäusern von Grossbritannien und Italien/Savoyen. Die Leitfrage lautet: Inwiefern reflektierten die aufkommenden Alpenreisen der europäischen Monarchen gesamtgesellschaftliche Veränderungen von kulturellen Präferenzen und Lebensstilen? Weitere Fragestellungen ergeben sich aus der Gegenüberstellung dieser Monarchien mit unterschiedlichem Raumbezug. Im Falle Grossbritanniens handelt es sich um eine Alpen-externe Macht, das italienische Königreich umfasste dagegen auch alpine Regionen: Inwieweit unterschieden sich die Reisen und Auftritte der externen und internen Machtträger? Spielten die Alpen gegenüber anderen Destinationen eine Sonderrolle?
Der geographische Schwerpunkt liegt in schweizerischen und italienischen Regionen der Zentral- und Westalpen, sowohl auf der Südseite wie auch im Norden. Die Schweizervisite von Queen Victoria 1868 gehört zu den bekannten Beispielen. Von der Pension Wallis in Luzern aus erkundete die Monarchin in touristisch-kommerzieller Manier die umliegenden Alpen. Einen alpinistisch- wissenschaftlichen Charakter wies dagegen die Besteigung des Monte Rosa vom savoyisch- italienischen Königshaus durch die Königin Margherita 1893 aus.
Methodisch nimmt die Arbeit mikro- und makrohistorischen Ansätze auf. Einerseits handelt es sich um eine genaue Untersuchung von Fallbeispielen, welche sich aus der Sichtung der Dokumentation ergeben, andererseits sollen daraus hervorgehend auch generalisierende Aussagen ermöglicht werden. Kommunikations- und tourismustheoretische Ansätze können hierbei von Bedeutung sein. Die Archivstudien werden in Grossbritannien (Royal Archive Windsor, National Archives London) und Italien (Archivio di Stato di Torino, Archivio di Stato di Roma) durchgeführt.
Auf dem Gipfel der Macht? Alpentourismus und Monarchie 1760-1910
Tipo di ricerca
Dottorato
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
Prof.
Jon
Mathieu
Co-direttore
Speich Daniel
Istituzione
Historisches Seminar
Luogo
Luzern
Anno
2018/2019
Abstract