Die Zurückweisung tausender jüdischer Flüchtlinge an den Schweizer Grenzen während des Zweiten Weltkriegs ist ein Thema, das lange Zeit aus dem nationalen öffentlichen Gedenken ausgeschlossen blieb. Charles Heimberg (Université de Genève) blickt auf die wichtigsten Etappen der Entstehung dieses Gedenkens, auf seine Zerbrechlichkeit und auf die Bedrohungen, denen es heute ausgesetzt ist.
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Im Februar 1945 brachte ein Zug aus dem Ghetto Theresienstadt 1200 Jüdinnen und Juden, die von NS-Deutschland verfolgt wurden, nach St. Gallen. Anna Voser, Helen Kaufmann und Thomas Metzger geben Einblick in das Projekt «Zug in die Freiheit» der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG), das diese Befreiungsaktion und die Lebenswege der Geretteten untersucht und ein Vermittlungsangebot erarbeitet.
Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Archiv für Zeitgeschichte (AfZ) und dem Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF) sichert Nachlässe von Holocaustüberlebenden und hält Erfahrungen und individuelle Geschichten mithilfe von Interviews fest. Bettina Zangerl (AfZ) beschreibt dieses Memorial-Projekt in ihrem Blogbeitrag.
Die Archäologie hat in jüngster Zeit begonnen, sich mit den Internierungslagern des Zweiten Weltkriegs zu beschäftigen. Géraldine Delley und Virginie Galbarini (Laténium) stellen die Ausstellung vor, die das Musée d'archéologie de Neuchâtel Laténium derzeit diesem Thema widmet.
Fabienne Meyer (Fribourg) zeichnet in ihrem Beitrag die Entwicklung der Schweizer Denkmallandschaft nach. Sie beschreibt dabei einen Paradigmenwechsel, der Mitte der 1990er Jahre infolge der Bergier-Kommission einsetzte, als auch kritische Erinnerungen an die Zeit des Zweiten Weltkriegs sag- und sichtbar wurden. Und sie bezeichnet die gegenwärtige Erarbeitung eines nationalen Erinnerungsortes für die Opfer des Nationalsozialismus in der Schweiz als zweite historiographische Zäsur.
Enrico Natale (directeur infoclio.ch, Berne)
Enrico Natale evient sur les raisons qui ont présidé au choix de la thématique du colloque 2024, entre les initiatives actuelles en Suisse et les nouveaux défis posés par la montée en puissance des partis d'extrême droite en Europe
Aus historiografischer Perspektive reflektiert Francesco Scomazzon (Milano) die Ambivalenz der italienisch-schweizerischen Grenze, einer, wie er schreibt, zerbrechlichen Barriere zwischen Faschismus und Demokratie. Das Gedenken daran könne dazu beitragen, der immer noch anhaltenden Unterschätzung des Faschismus entgegenzuwirken.
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