Vernissage: Diplomatische Dokumente der Schweiz DDS 1994
mit Ehrengast alt Bundesrätin Ruth Dreifuss
Die Schweizer Aussenpolitik muss auch mit dem Volk rechnen. Das war Bundespräsident Otto Stich sehr wohl bewusst, als er am 16. September 1994 in der Sendung «Arena» des Schweizer Fernsehens das Wort ergriff und das Antirassismus-Gesetz verteidigte, gegen welches das Referendum ergriffen worden war. Zuvor hatte der Bundesrat mit der Annahme der Alpen-Initiative im Februar oder mit der Ablehnung des Bundesgesetzes über schweizerische Truppen für friedenserhaltende Operationen (Blauhelme) im Juni schmerzhafte Niederlagen bezüglich der Ausrichtung seiner internationalen Politik einstecken müssen. Die Abstimmung vom 25. September zum Beitritt der Schweiz zur Antirassismuskonvention der UNO sollte der Bundesrat zwar gewinnen. Das Jahr 1994 führte ihm aber eindrücklich vor Augen, welch starkem Gegenwind sein aussenpolitischer Kurs ausgesetzt war – und wie Innen- und Aussenpolitik der Schweiz aufs Engste miteinander verzahnt waren.
Diese Verschränkung zeigt sich auch in zahlreichen weiteren Themen, welche 1994 die internationalen Beziehungen der Schweiz prägten: bei den Verhandlungen mit der EU über sektorielle bilaterale Abkommen, in der Umwelt- und Energiepolitik, beim Parlament oder bei den Kantonen, die vermehrt die Aussenpolitik mitgestalten wollten. Sie alle sind Teil der Diplomatischen Dokumente der Schweiz 1994, welche die Forschungsstelle Dodis per 1. Januar 2025 veröffentlichen wird.
Programm
Begrüssung durch
Prof. em. Dr. Madeleine Herren, Präsidentin der Kommission Dodis
Prof. Dr. Sacha Zala, Direttore Dodis
Presentazione del nuovo volume
Conseillère fédérale Ruth Dreifuss
Entretien avec
Valérie de Graffenried, Le Temps
Die Vernissage wird von der SAGW live gestreamt
Veranstaltungsort
Zusätzliche Informationen
Kosten
