Open Science stellt Forschende vor immer komplexere Entscheidungen, wenn es um das Teilen der Ergebnisse, Methoden, Tools und Daten ihrer Forschung geht. Die infoclio.ch-Tagung 2025 geht den intellektuellen und technischen Vorläufern von Open Science nach und diskutiert die praktischen Herausforderungen seiner Umsetzung im Zeitalter generativer Datenmodelle und künstlicher Intelligenz.
In der Perspektive der longue durée blickt die erste Session auf die wissenschaftliche Revolution und die Umwälzungen im 18. Jahrhundert zurück. Zwei Historikerinnen analysieren die Entwicklung der wissenschaftlichen Kommunikation und die Rolle der Wissenschaften in der Gesellschaft, von den ersten Gelehrten Zeitschriften des 17. Jahrhunderts bis zu Kant und Humboldt.
Die zweite Session konzentriert sich auf die Auswirkungen von Computern und digitalen Netzwerken auf die Öffnung der Wissenschaften seit den 1960er Jahren und fokussiert dabei auch das Aufkommen neuer Akteure im wissenschaftlichen Umfeld. Die Beiträge befassen sich mit der Produktion und Verbreitung digitaler Daten in den Geschichtswissenschaften in Frankreich und in Deutschland.
In globaler Sichtweite zeigt die dritte Session die geografischen und sozialen Ungleichheiten bestimmter Open-Science-Modelle auf und thematisiert, inwiefern diese auch für die Geisteswissenschaften ungeeignet sind. Die Referierenden schlagen Wege vor, um die Produktion und den Zugang zu Wissen in den humanistischen Fächern sozial gerechter zu gestalten.
Die beiden Podien befassen sich mit den praktischen Aspekten der Umsetzung von Open Science. Das erste diskutiert die Öffnung der Beteiligung an den Wissenschaften für neue Akteure der Zivilgesellschaft. Die zweite Diskussionsrunde befasst sich mit der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Bibliotheken bei der Förderung von Open Science, insbesondere im Bereich der Forschungsinfrastrukturen.
Alle Beiträge der Tagung werden simultan ins Englische übersetzt.