Vortrag von Dr. Lukas Nyffenegger, Universität Zürich
Im Kalten Krieg prägten Ängste und Imaginationen die politische Überwachung und mobilisierten unterschiedliche Gruppierungen, um für oder gegen Überwachung Stellung zu beziehen. Die gegenseitige politische Beobachtung zeichnete sich durch Überhöhung des politischen Gegenübers aus, in der die Unterscheidung zwischen „realen“ oder „imaginierten“ Feinden letztlich irrelevant war (B. Greiner). In der Schweiz markieren die 70er-Jahre Wendejahre: Die alte bürgerliche Ordnung brach langsam auf und Kritiker wiesen wortgewaltig auf Gefahren der Repression hin. Der bedrohte Kleinstaat Schweiz sah sich offenbar durch Subversion und Repression herausgefordert und bewegte sich, folgt man zeitgenössischen Aussagen, am zivilisatorischen Abgrund. Jene Zeit gilt es näher zu beleuchten.
Eintritt frei. Platzanzahl beschränkt, Anmeldung unter http://www.hsg.events/oeffentlichevorlesungen erforderlich.