Bis 1981 wurden in der Schweiz tausende Menschen in Arbeits-, Erziehungs- und Strafanstalten eingesperrt, ohne dass ein gerichtliches Urteil gegen sie vorlag. Das «Vergehen» dieser Jugendlichen, Frauen und Männer war, dass sie in den Augen der kantonalen und kommunalen Behörden als «arbeitsscheu», «liederlich» oder «unangepasst» galten. Die Folgen des Wegsperrens waren für die Betroffenen und deren Familien traumatisch.
Dieses dunkle Kapitel der Schweizer Geschichte wurde in jüngerer Zeit auf nationaler Ebene und in verschiedenen Kantonen aufgearbeitet. Die Standeskommission beauftragte die Historikerin Iris Blum mit der Erstellung eines Berichtes über die Praxis der administrativen Versorgungen im Kanton Appenzell I.Rh. Die Ergebnisse erscheinen nun als Buchpublikation. Zudem organisiert die Standeskommission in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Appenzell eine dreiteilige Veranstaltungsreihe zum Thema:
29. OKTOBER 2024 | 19.00 UHR, THEATERSAAL, GYMNASIUM ST. ANTONIUS APPENZELLPräsentation des Untersuchungsberichtes im Auftrag der Standeskommission, mit Autorin Iris Blum, Landammann Roland Inauen und Frau Statthalter Monika Rüegg Bless
11. NOVEMBER 2024 | 19.00 UHR, KLEINER RATSSAAL, RATHAUS APPENZELLGesprächsrunde über administrative Versorgungen in der Schweiz: mit Iris Blum (Historikerin, Autorin), Beat Gnädinger (Staatsarchivar Zürich, Unabhängige Expertenkommission) und Christian Winkler (Historiker, Co-Autor Studie über Gmünden AR)
26. NOVEMBER 2024 | 19.00 UHR, KLEINER RATSSAAL, RATHAUS APPENZELLFilmabend zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in der Schweiz: Jolanda Spirig (Autorin Buch «Widerspenstig») kommentiert Filmausschnitte zum Thema
Die Vorträge sind öffentlich und kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.