"«Conquests as objects of negotiation»: Die Rolle Grossbritanniens im Umfeld des Wiener Kongresses im Lichte moderner Verhandlungstaktiken und -methoden

Cognome dell'autore
Pascal
Richter
Tipo di ricerca
Tesi di master
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
PD Dr. phil
Daniel Marc
Segesser
Istituzione
Historisches Institut
Luogo
Bern
Anno
2017/2018
Abstract
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Untersuchung der britischen Rolle während des Wiener Kongresses unter Zuhilfenahme von modernen Verhandlungstheorien. Dabei wurde insbesondere die Rolle des britischen Aussenministers Castlereagh genauer analysiert. Im Zentrum standen dabei die Gespräche und Erörterungen zwischen den Londoner Verhandlungen vom Juni 1813 bis zum Abschluss des britisch-portugiesischen Vertrages zur Abschaffung des Sklavenhandels vom 22. Januar 1815. Die Quellenbasis bildete im Wesentlichen der Briefverkehr zwischen Castlereagh und dem britischen Premierminister Lord Liverpool, der durch weitere of zielle Dokumente des Kongresses ergänzt wurde. Dabei wurde generell untersucht, inwiefern sich moderne Verhandlungstheorien im Umfeld des Wiener Kongresses – zwischen 1813 und 1815 – anwendenlassen. Spezifisch wurde danach gefragt, wie Interessen und Positionen Grossbritanniens zu bewerten sind, welche zone of potential agreement sich für die verschiedenen Verhandlungen ergibt, wo die best alternatives to negotiated outcome lagen und welche strategische Orientierung sich für verschiedene Phasen des Kongresses ergeben. Besonderes Augenmerk galt drei verschiedenen Verhandlungsphasen im Umfeld des Kongresses: den Vereinbarungen von Toeplitz und Reichenbach unter Ausschluss Grossbritanniens von 1813, den Verhandlungen vom Frühjahr 1814, welche im Vertrag von Chaumont mündeten, sowie dem Wiener Kongress ab Herbst 1814. Dabei wurde übergreifend über alle Phasen die britische Haltung zum internationalen Seerecht, zur Abschaffung des Sklavenhandels sowie zur Zukunft des besiegten Frankreich analysiert. Zusätzlich wurden die Verhandlungen zum Polnisch-Sächsischen Konflikt und die Auswirkungen des Amerikanisch-Britischen Krieges (1812–14) auf den Gang des Kongresses genauer untersucht. Es kann dabei festgehalten werden, dass sich die meisten Untersuchungsmethoden der Verhandlungstheorie für die interdisziplinäre Forschung eignen. Es bleibt allerdings zu untersuchen, ab wann sowohl quantitativ als auch qualitativ ausreichend Quellenmaterial zur Verfügung steht, um entsprechende Forschung zu betreiben. Dieses Quellenmaterial entsteht erst dann, wenn ein Unterschied zwischen regierender und verhandelnder Person besteht und somit ein Brieftransfer entstehen kann. Die Vermutung geht deshalb in die Richtung, dass die Anwendbarkeit der in dieser Arbeit diskutierten Methoden erst ab einem sehr späten Zeitpunkt gegeben ist. Trotzdem wäre es einen Versuch wert, historisch wichtige Verhandlungen erneut unter anderen Aspekten zu analysieren, um damit neue Erkenntnisse zu gewinnen.

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