"Pour le bien du service." Selbstzeugnisse von Schweizer Söldnern im Siebenjährigen Krieg

Cognome dell'autore
Marc
Höchner
Tipo di ricerca
Tesi di laurea
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
Prof.
Volker
Reinhardt
Istituzione
Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit
Luogo
Fribourg
Anno
2006/2007
Abstract
Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts interessiert sich die Militärgeschichte zunehmend für die subjektive Wahrnehmung von kriegerischen Ereignissen. Selbstzeugnisse, das sind Briefe, Tagebücher und Erinnerungsschriften u.ä. wurden verwendet, um herauszufinden, wie Soldaten den Krieg deuten und wiedergeben. Im Siebenjährigen Krieg, der 1756 von 1763 um den Besitz von Schlesien und die Vorherrschaft in den überseeischen Kolonien geführt wurde, kämpften die meisten Schweizer Soldaten und Offiziere in der Armee Frankreichs. Allerdings ist das bekannteste Schweizer Selbstzeugnis aus dieser Zeit die Autobiographie von Ulrich Bräker, der als junger Mann zum Dienst in der preussischen Armee gezwungen wurde. Die Söldner beschreiben vor allem alltägliche Ereignisse wie Wachdienst, Märsche oder die Suche nach Unterkunft und Verpflegung. Eine Schlacht war etwas Aussergewöhnliches, und wird entweder als lautes, chaotisches, fürchterliches Ereignis beschrieben, oder von Offizieren als abstrakter Ablauf, der sich an offizielle Berichte orientiert. Tod und Verwundung waren eine permanente Gefahr im Krieg, die Angst davor wurde aber höchstens in einem religiösen Zusammenhang thematisiert. Dagegen musste ein Offizier eine Gefangennahme rechtfertigen und erklären, denn sie berührte seine Ehre. Für Offiziere war der Kriegsdienst ein Teil des patrizischen Lebensentwurfs. Dabei war das Pflichtbewusstsein gegenüber dem Kriegsherren am Wichtigsten. Politische Überlegungen, etwa zur Rolle der neutralen Eidgenossenschaft im Krieg, wurden nicht geäussert. Soldaten dienten eher aus wirtschaftlichen Gründen. Bei schlechten „Arbeitsbedingungen“ war eine Desertion nicht ausgeschlossen. In den Selbstzeugnissen der Söldner finden sich wenig Emotionen. Das bedeutet nicht, dass die Söldner keine Angst, Wut oder Trauer verspürten, sondern, dass die gesellschaftliche und ständische Prägung den Soldaten und Offizieren wenig Möglichkeiten liessen, die Schrecken und Traumata des Krieges textlich zu verarbeiten.

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