Vortrag von Sandro Guzzi-Heeb, PD Dr., Privatdozent und Maître d’enseignement et de recherche für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Lausanne. Er war an einem SNF-Sinergia-Projekt zum Thema «Doing House and Family» beteiligt und hat in den letzten Jahren v. a. zur Geschichte der Sexualität und der Familie geforscht und publiziert.
Das 18. Jahrhundert wurde oft als die Zeit der Aufklärung beschrieben und gleichzeitig als Epoche, welche das Entstehen der «modernen» Familie erlebte: eine Familie, die durch die Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau, aber auch zwischen Eltern und Kindern geprägt sein soll. Das Ende des Ancien Régime erlebte auch eine starke wirtschaftliche Entwicklung, welche zahlreiche Folgen für den Hausbau, die Architektur und die räumliche Organisation der Haushalte zeitigte. Der Vortrag thematisiert die komplexen Verbindungen zwischen diesen Phänomenen und eruiert die wirtschaftlichen und materiellen Hintergründe von Liebe und Intimität, wie sie seit dem 18. Jahrhundert neu definiert wurden.
Ringvorlesung Mensch & Haus. Bauen Wohnen ud Wirtschaften in der Schweiz.
Wie haben die Menschen in der Schweiz im Laufe der Zeit gewohnt, gelebt und gearbeitet? Die Veränderungen der Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Schweiz werden in dieser interdisziplinären Vorlesung einerseits exemplarisch an der Geschichte einzelner Häuser und ihrer Bewohner:innen vorgestellt, andererseits in grössere Kontexte der Bauprozesse, der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und der Ökologie eingebettet.
Die interdisziplinäre Vorlesung fragt nach den Wechselwirkungen von Mensch, Bau-, Wohn- und Arbeitskultur, Natur und Lebensweise und präsentiert bau- und architekturhistorische, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche, kulturanthropologische und ökologische Perspektiven
Die Vorlesung wird auch als Livestream übertragen. Wer einen Zugang benötigt, meldet sich bitte bei: anina.branger@unibas.ch.