In der Geschichte Europas gibt es keinen Moment, der aufregender, aber auch keinen der beängstigender war als der Frühling des Jahres 1848. Die politische Ordnung, die seit Napoleons Niederlage alles zusammengehalten hatte, brach in sich zusammen. Überall entwickelten sich neue politische Ideen, Glaubenssätze und Erwartungen. Es ging um die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, um nationale Unabhängigkeit und die jüdische Emanzipation.
In der Schweiz wurde der moderne Bundesstaat gegründet und die erste republikanische Verfassung, die sich durchsetzen konnte, wurde in Kraft gesetzt. Als Abschluss des 175-Jahr-Jubiläums der Bundesverfassung wird Christopher Clark, ausgehend von seinem neuen beeindruckenden Buch «Frühling der Revolution. Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt», die Revolution von 1848 mit der rhetorischen Brillanz, die ihn auszeichnet, darstellen.
Moderation: Marc Tribelhorn, Redaktor Inland der NZZ
«History Talks» ist eine Gesprächsreihe des Landesmuseums Zürich. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Persönlichkeiten werfen wir einen Blick in die Vergangenheit und stellen Fragen an die Gegenwart.
Christopher Clark lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine's College in Cambridge. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Preussens und der Erste Weltkrieg. Für seine historische Forschung wurde er vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 2007 für sein Buch »Preußen« den renommierten Wolfson History Prize sowie 2010 als erster nicht-deutschsprachiger Historiker den Preis des Historischen Kollegs. Sein epochales Buch über den Ersten Weltkrieg »Die Schlafwandler« war ein internationaler Bucherfolg und wurde 2013 mit dem Bruno-Kreisky-Preis gewürdigt.
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