Die Schweiz war für die Reformation ein bedeutsamer Ort. Humanisten, Pfarrer und Theologen wirkten bis weit über die Landesgrenzen hinaus: Erasmus von Rotterdam veröffentlichte in Basel 1516 erstmals eine kommentierte Edition des Neuen Testaments auf Griechisch samt einer lateinischen Übersetzung, Ulrich Zwingli, Leutpriester in Zürich und treibende Kraft der Schweizer Reformation, Heinrich Bullinger sowie der Genfer Reformator Johannes Calvin, der an seiner Akademie tausende Theologiestudenten unterrichtete. Die Konfessionalisierung war jedoch – auch hierzulande – kein konfliktfreier Prozess. Die Kappeler Kriege, später die Villmerger Kriege und der Sonderbundskrieg zeugen von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des alten und des neuen Glaubens und von einem schmerzhaften Prozess bis zum konfessionellen Frieden nach der Gründung des Bundesstaates 1848.
Programm
Impuls-Referat von Peter Opitz: Die Schweizer Reformation, ein Welt-Erfolg
Keine Idee, die auf dem Gebiet der heutigen Schweiz entwickelt worden ist, war so erfolgreich wie die Schweizer Reformation. Ihre Spuren finden sich unter anderem in Deutschland, Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten. Vor allem Ulrich Zwingli und Johannes Calvin wird das Verdienst für diese nachhaltige Verbreitung zugeschrieben. Heinrich Bullinger, Zwinglis Nachfolger, wird dabei oft vergessen – obwohl er mit seinen Schriften und seiner kaum überblickbaren Briefkorrespondenz als intellektueller Leuchtturm im politisch und konfessionell unbeständigen Europa des 16. Jahrhunderts gelten darf. Auch die Wirkung von Erasmus von Rotterdam wird in dem Kontext oft unterschätzt. Der Humanist, der sich nicht zur Reformation bekannt, der aber Zwingli so nachhaltig beeinflusst hat. Das Referat illustriert in groben Zügen, welche Wirkung die Schweizer Reformation und ihre Protagonisten in der Welt hinterlassen haben.
Diskussion
Anschliessend Apéro
Es handelt sich um die Semesterschlussveranstaltung der Volkshochschule Zürich