In dieser Untersuchung geht es um die Erschliessung afrikanischer Absatzmärkte durch international tätige Schweizer Firmen und die Beziehungen ihrer Angestellten zu den ihnen unterstellten afrikanischen Mitarbeitenden in den Jahren 1945 bis 1975. Innovativ ist dabei insbesondere die Verbindung von Wirtschaftsgeschichte mit einem Oral-History-Projekt, womit die rein quantitativen wirtschaftshistorischen Darstellungen zur Expansion der Schweiz in afrikanische Länder nach deren Unabhängigkeit um die Auswertung von Ego-Dokumenten und qualitativen Interviews (lebensgeschichtliche Interviews/Experteninterviews) ergänzt werden. Ferner sollen postkoloniale Ansätze einbezogen werden, wodurch das Bild der vom Kolonialismus unbelasteten Schweizer Unternehmen kritisch hinterfragt wird. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Einbindung unbezahlter (Frauen-)Arbeit und Zwangsarbeitsverhältnissen sowie auf den wechselseitigen Wahrnehmungen von ‚Arbeit’ und Hierarchieverhältnissen am Arbeitsplatz. Damit wird zugleich die Global Labour History rezipiert, die für eine Perspektive plädiert, welche Verbindungen und Transfers von Arbeitskräften und deren Vorstellungen über nationale Grenzen hinaus in den Blick nimmt. Insofern werden neuartige Quellenbestände in Form von Ego-Dokumenten wie Briefen und Tagebüchern sowie Zeitzeugeninterviews mit Schweizerinnen und Schweizern sowie mit Afrikanerinnen und Afrikanern in einem transnationalen Setting erschlossen.
Arbeit und Arbeitsverhältnisse in Schweizer Firmen in Nigeria 1945-1975. Ein Beitrag zur Global Labour History
Tipo di ricerca
Dottorato
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
Prof.
Gesine
Krüger
Istituzione
Historisches Seminar
Luogo
Zürich
Anno
2021/2022
Abstract
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