The Last Swiss Holocaust Survivors

bis
Ausstellung


19.10.–25.11. 2017

Bis zum 25. November zeigt das Kornhausforum auf der Galerie im 2. Obergeschoss die von der Gamaraal Foundation initiierte Ausstellung «The Last Swiss Holocaust Survivors». In Fotografien von Beat Mumenthaler und Filmen von Eric Bergkraut vermittelt sie Begegnungen mit letzten, in der Schweiz lebenden Holocaustüberlebenden.

Gesichter vor schwarzem Hintergrund, Männer und Frauen, alle in den Zwanziger- und Dreissigerjahren geboren. Einige lächeln, versuchen es zumindest, alle schauen sie einem direkt in die Augen. Die Bilder sind überlebensgross, der Blick der Porträtierten herausfordernd. Ihm standzuhalten fällt nicht leicht, schon gar nicht, wenn man die Geschichten zu den Gesichtern kennt. Die Porträtierten haben den Holocaust überlebt; jetzt sind sie Teil der letzten Generation der Zeitzeugen.

Der Thuner Fotograf Beat Mumenthaler – er hat in diesem Jahr auch das offizielle Bundesratsfoto gemacht – hat die Zeitzeugen porträtiert, schwarz-weiss, schlicht, sehr direkt. Der in Zürich lebende Dokumentarfilmer Eric Bergkraut hat für die Ausstellung Filme gedreht, in denen die Holocaustüberlebenden ihre Geschichte erzählen. Im linken Flügel auf der Galerie im 2. Obergeschoss wurde dafür ein kleines Kino eingerichtet.

Die Porträtierten leben heute in der Schweiz, stammen aber aus unterschiedlichen Ländern Europas. «Dass es auch in der Schweiz Holocaustüberlebende gibt, trat erst im Zuge der Debatte über die nachrichtenlosen Vermögen und der historischen Untersuchungen der Bergier-Kommission Ende der 1990er-Jahre ins öffentliche Bewusstsein», schreiben Gregor Spuhler und Sabina Bossert in der Begleitbroschüre zur Ausstellung.

Hinschauen, ihnen in die Augen schauen, und hinhören. An der bewegenden Eröffnung der Ausstellung gestern Abend im Stadtsaal, in Anwesenheit einer ganzen Reihe von Porträtierten, mahnte Ivan Lefkovits, in den Schweizer Schulen werde der Holocaust zu wenig vertieft. Lefkovits, 1937 in der heutigen Slowakei geboren, wurde als 6-Jähriger nach Ravensbrück deportiert, später nach Bergen-Belsen. Er überlebte zusammen mit seiner Mutter. Nach der Befreiung fuhren sie im Zug durch das zerstörte Deutschland. Als Kind habe er diesen Anblick genossen, sagt Lefkovits, «recht geschehen denen», habe er sich gedacht. Durch eine gepflegte Landschaft zu fahren, wäre ihm unerträglich gewesen.

Organisiert von
Kornhausforum

Veranstaltungsort

Kornhausforum
Kornhausplatz 18
3011 
Bern
Sprachen der Veranstaltung
Deutsch

Zusätzliche Informationen

Kosten

CHF 0.00

Anmeldung