Lachen und Tod. Die humoristische Seite vom Totentanz in Bern von Niklaus Manuel und der Beitrag zur Reformation

AutorIn Name
Christine
Klopfenstein
Art der Arbeit
Masterarbeit
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Simona
Boscani Leoni
Institution
Historisches Institut
Ort
Bern
Jahr
2018/2019
Abstract
In dieser Arbeit wurde der Totentanz von Bern untersucht. Dieser wurde gemalt von Niklaus Manuel, um die Jahre 1517/1518. Der Künstler Niklaus Manuel malte nicht nur die Darstellungen, er schrieb dazu auch die charakteristischen, meist zweizeilige Gedichte. Die einzelnen Bilder hatten Auftraggeber, welche mit ihren Wappen bei den Bildern deutlich gekennzeichnet waren. Von den Auftraggebern gehörten viele zum Freundeskreis des Künstlers und zur politischen Elite der Stadt Bern. Das Original ist leider nicht erhalten geblieben. 1649 wurde der Totentanz vom Maler Albrecht Kauw kopiert. Auf diesen Kopien basiert die Quellenanalyse dieser Arbeit. Bei den Bildern wurde die Ikonografie angewendet und für die Gedichte eine inhaltliche Analyse durchgeführt. Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Humor. Beide Teile des Totentanzes wurden nach humoristischen Aspekten untersucht. Dabei wurde alles in den Kontext der ersten Anfänge der Reformation, der Kultur des Söldnerdienstes und möglichen zeitgenössischen Ereignissen, innerhalb der Stadt Bern und der Leben der Auftraggeber wie auch der Eidgenossenschaft, gesetzt. Es hat sich gezeigt, dass die Quelle, mit verschiedenen humoristischen Stilmitteln, die politischen Aspekte der Weltordnung seiner Entstehungszeit kritisiert. Bei dieser Kritik handelt es sich nicht um ein Verspotten, sondern um die Lösung eines Konfliktes mit Humor. Mithilfe des Humors konnten Tabus angesprochen und über das Lachen gelöst werden, welche aber nicht genügten, um die Machthierarchie zu kritisieren. Dies wurde dann erst in den humoristischen Texten der Reformatoren deutlicher. Es gibt auch nichthumoristische Beiträge im Totentanz. So werden die Ritter und Soldaten für ihren Heldenmut hervorgehoben und auch vom Tod mit grossem Respekt behandelt. Dies hat vor allem mit der persönlichen Biografie von Niklaus Manuel und seinen Erfahrungen aus dem Söldnertum zu tun. Der Totentanz von Bern stellt hier auch einen Übergang vom Hofnarren, welcher alles sagen darf, und der deutlich politischen satirischen Kritik der Reformation dar, welche in den folgenden Jahrhunderten immer stärker ausgestaltet wurde. Die Arbeit zeigt auch, dass in einem Totentanz mehr verborgen ist, als das blosse Ermahnen an die Sterblichkeit und die Sündhaftigkeit aller Menschen.

Zugang zur Arbeit

Bibliothek

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