Krieg gegen die Ukraine: Quellen des Widerstands und Visionen für die Zeit danach

24. Februar 2023
Podiumsdiskussion
Am Jahrestag des russischen Invasionskriegs gegen die Ukraine findet in der Aula ein öffentliches Podiumsgespräch statt. Im Zentrum der Diskussion werden zwei Fragen stehen: Was sind die Quellen der Widerstandskraft der ukrainischen Bevölkerung und welche Aussichten und Pläne für den Wiederaufbau des Landes existieren bereits? Über diese Fragen wird Judith Huber (Moderation) mit Natalka Snadianko, Oleksandra Bienert und Gretta Fenner diskutieren Der 24. Februar 2022 bedeutete für die Menschen in der Ukraine einen katastrophalen Einschnitt in ihr Leben: In den frühen Stunden des Donnerstagmorgens begann die Russische Föderation mit der Bombardierung von Zielen im ganzen Land. Der bewaffnete Konflikt, der 2014 mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Halbinsel Krim und der Abspaltung der selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk begann, wurde mit diesem Tag zu einem vollumfänglichen, brutalen Angriffskrieg gegen einen souveränen, europäischen Staat. Dass sich die Ukraine am ersten Jahrestag der Invasion immer noch im Krieg befinden würde, sahen damals die wenigsten Expert:innen voraus. Anstatt von Russlands mutmasslicher militärischer Übermacht überrollt zu werden, hält die Ukraine dem Angriff nicht nur stand, sondern befreite sogar grosse Landesteile wieder von russischer Besatzung. Militär und Politik, aber auch die ukrainische Zivilgesellschaft und Kulturszene mobilisierten für viele Beobachter:innen überraschende Kapazitäten an Widerstandskraft und Optimismus – sowohl an der Front und im Alltag als auch in Kunst und Kultur. Woraus schöpft die ukrainische Gesellschaft ihre bemerkenswerte Resilienz? Und welche Perspektiven und Entwürfe zeichnen sich bereits heute für den Wiederaufbau und die Zukunft des Landes nach dem Krieg ab? Darüber diskutieren am 24. Februar 2023 die ukrainische Schriftstellerin Natalka Snadianko, die Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Bienert und Gretta Fenner, Direktorin des Basel Institute on Governance. Das auf deutsch geführte Gespräch moderiert Judith Huber, Journalistin und Osteuropa-Expertin des SRF. Podiumsgäste: Natalka Snadianko, geb. in Lwiw, arbeitet als Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin. Zuletzt erschien von ihr der Roman „Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde“, der über mehrere Generationen hinweg die Geschichte der Ukraine als die eines Landes beleuchtet, das nicht erst heute um seine Existenz kämpfen muss. Oleksandra Bienert (geb. in Czernowitz/Tscherniwzi) studierte in Kiyiw Informatik und anschliessend Ethnologie in Berlin, wo sie bis heute lebt und als Stadtplanerin tätig ist. Die Menschenrechtsaktivistin engagiert sich derzeit u.a. für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer und sprach kurz nach Kriegsausbruch in Berlin auf einer Friedenskundgebung vor 100.000 Menschen. Die Politologin Gretta Fenner ist Direktorin des Basel Institute on Governance, ein Think Tank und wissenschaftliches Beratungsinstitut, das sich unter anderem international für die Bekämpfung von Korruption engagiert. Vor Ihrer Tätigkeit in Basel hat Fenner u.a. für die OECD in Paris gearbeitet. 2022 war sie massgeblich an der Organisation der „Ukraine Recovery Conference“ in Lugano beteiligt. Die Journalistin Judith Huber, geb. in Baden (Schweiz), studierte Sozialwissenschaften und Russistik in Freiburg und Moskau. Nach Stationen bei der Nachrichtenagentur Associated Press und als Auslandsredaktorin mit Schwerpunkt Osteuropa bei der WochenZeitung arbeitet sie heute für Schweizer Radio SRF. Die Veranstaltung wird live über ZOOM gestreamt und aufgezeichnet. Den Link zur Registrierung finden Sie hier. Im Anschluss laden wir vor der Aula zum Apéro. Rahmenprogramm: Natalka Sniadanko wird am Abend zuvor, am 23.2.2023, im Literaturhaus Basel aus ihrem Buch „Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde“ lesen und mit Anna Hodel über das Erzählen als Widerstand diskutieren.
Organisiert von
Profilbereich Osteuropa der Universität Basel in Zusammenarbeit mit “Ukrainian Research in Switzerland” (URIS)

Veranstaltungsort

Universität Basel, Kollegiengebäude
Petersplatz 1
4001 
Basel

Zusätzliche Informationen

Kosten

CHF 0.00

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