Art der Arbeit
Masterarbeit
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Christian
Rohr
Institution
Historisches Institut
Ort
Bern
Jahr
2019/2020
Abstract
Bis in die heutige Zeit beschäftigt der Alkoholkonsum die Gesellschaft und tritt in einem multidimensionalen Wirkungsgeflecht von sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren und Dynamiken in Erscheinung. Der problematische Alkoholkonsum der Bevölkerung, welcher in der Schweiz des 20. Jahrhunderts für grosse Debatten und folglich auch Veränderungen sorgte, wird in dieser Arbeit durch den Blickwinkel der Antialkohol-Plakate und Alkoholwerbe-Plakate betrachtet.
In dieser Arbeit stehen die in der Schweiz ausgehängten Plakate beider Urhebergruppen, der Antialkohol-AkteurInnen sowie der Alkoholindustrie, im Fokus. Die Plakate stammen mehrheitlich aus den grössten Plakatsammlungen der Schweiz, die sich in Basel, Bern und Zürich befinden. Weitere Archive wichtiger Antialkohol-AkteurInnen sind die Beratungsstelle für Unfallverhütung, das Blaue Kreuz-Archiv in Bern und der Bestand der Sucht Schweiz in den Archives cantonales vaudoises.
Die von Ulrike Mietzner und Ulrike Pilarczyk entwickelte Methode der seriell-ikonografischen Analyse wird für das Herausschälen der wichtigsten Bildinhalte verwendet. Die abgebildeten Motive und Themen beider Plakatkorpora geben über die wichtigsten Aspekte und Dynamiken des Schweizer Alkoholismusdiskurses Auskunft und bilden kulturelle und soziale Tendenzen und Veränderungen ab. Die drei meist konsumierten Alkoholika der Schweiz sind Bier, Wein und Spirituosen. Werbung für diese Getränkesorten bildet neben den Antialkoholplakaten das Untersuchungskorpus. Diese Arbeit befasst sich vor allem mit den dargestellten Motiven und deren diachronen Entwicklungen, welche unter Einbindung des historischen Kontexts zum Alkoholkonsum interpretiert werden. Die gegenübergestellten Plakatkorpora sind in jeder Hinsicht Antagonisten. Sie repräsentieren nicht nur die Antialkoholbestrebungen, respektive die Alkoholwerbung, sondern auch die wesentlichsten kulturellen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Zeit. Aus diesem Grund ähneln sich die beiden Korpora jedoch mehr, als man vermuten würde, denn um wirksam zu sein, mussten die Plakate die Menschen inhaltlich und formal ansprechen. Die Antialkohol-Plakate bildeten Aspekte des Lebens der Menschen ab und verweisen dadurch auf die Probleme des übermässigen Konsums. Die Alkoholwerbe-Plakate hingegen nahmen die positiven Seiten des Lebens in Anspruch, um ihr Produkt zu bewerben. So trafen die Isolation und die Geselligkeit, die dysfunktionale Familie und das Versprechen der Zweisamkeit, die Mahnung keinen Alkohol zu trinken mit der Aussage Alkohol sei etwas Gutes, aufeinander. Die Plakate verdichten die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über den Alkoholkonsum in der Schweiz und verbildlichen den Kampf zwischen Profit und Gesundheit.
In dieser Arbeit stehen die in der Schweiz ausgehängten Plakate beider Urhebergruppen, der Antialkohol-AkteurInnen sowie der Alkoholindustrie, im Fokus. Die Plakate stammen mehrheitlich aus den grössten Plakatsammlungen der Schweiz, die sich in Basel, Bern und Zürich befinden. Weitere Archive wichtiger Antialkohol-AkteurInnen sind die Beratungsstelle für Unfallverhütung, das Blaue Kreuz-Archiv in Bern und der Bestand der Sucht Schweiz in den Archives cantonales vaudoises.
Die von Ulrike Mietzner und Ulrike Pilarczyk entwickelte Methode der seriell-ikonografischen Analyse wird für das Herausschälen der wichtigsten Bildinhalte verwendet. Die abgebildeten Motive und Themen beider Plakatkorpora geben über die wichtigsten Aspekte und Dynamiken des Schweizer Alkoholismusdiskurses Auskunft und bilden kulturelle und soziale Tendenzen und Veränderungen ab. Die drei meist konsumierten Alkoholika der Schweiz sind Bier, Wein und Spirituosen. Werbung für diese Getränkesorten bildet neben den Antialkoholplakaten das Untersuchungskorpus. Diese Arbeit befasst sich vor allem mit den dargestellten Motiven und deren diachronen Entwicklungen, welche unter Einbindung des historischen Kontexts zum Alkoholkonsum interpretiert werden. Die gegenübergestellten Plakatkorpora sind in jeder Hinsicht Antagonisten. Sie repräsentieren nicht nur die Antialkoholbestrebungen, respektive die Alkoholwerbung, sondern auch die wesentlichsten kulturellen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Zeit. Aus diesem Grund ähneln sich die beiden Korpora jedoch mehr, als man vermuten würde, denn um wirksam zu sein, mussten die Plakate die Menschen inhaltlich und formal ansprechen. Die Antialkohol-Plakate bildeten Aspekte des Lebens der Menschen ab und verweisen dadurch auf die Probleme des übermässigen Konsums. Die Alkoholwerbe-Plakate hingegen nahmen die positiven Seiten des Lebens in Anspruch, um ihr Produkt zu bewerben. So trafen die Isolation und die Geselligkeit, die dysfunktionale Familie und das Versprechen der Zweisamkeit, die Mahnung keinen Alkohol zu trinken mit der Aussage Alkohol sei etwas Gutes, aufeinander. Die Plakate verdichten die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über den Alkoholkonsum in der Schweiz und verbildlichen den Kampf zwischen Profit und Gesundheit.