Referent:in
Dr. Armina Galijaš (Historikerin, Universität Graz);
Mirsad Duratović (Abgeordneter, Zeitzeuge und Aktivist, Prijedor)
Moderation: Dr. Daniel Usprung und Amina Smajlovic (Universität Zürich/Lehrstuhl Osteurop. Geschichte)
Dreissig Jahre nach der Unterzeichnung des Dayton-Abkommens 1995 steht Bosnien-Herzegowina vor einem ambivalenten Jahrestag. Trotz niedergelegter Waffen bestehen Konflikte auf anderen Ebenen fort: Strukturelle Segregation im Bildungswesen, nationallistische Parolen im Alltag, die De-facto-Teilung des Staatsgebiets sowie die Leugnung von Genozid und Kriegsverbrechen erschweren Aufarbeitung, Versöhnung und gesellschaftliche Entwicklung. Der Frieden in Bosnien-Herzegowina bleibt fragil und erfordert kontinuierliche Anstrengungen im Hinblick auf Dialog, historische Aufarbeitung und Versöhnung.