BeZug – Werke der Sammlung

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Ausstellung

Nichts ist mehr so, wie es noch vor Kurzem als sicher galt. Ein Virus verändert die Wahrnehmung der Welt und unsere Selbstverständlichkeit. Wir sind plötzlich gezwungen, zuhause zu bleiben, zurückgeworfen auf die Region und das unmittelbare Umfeld. Die ungewohnte Situation lädt ein, die Beziehung zu sich selbst, zur Umgebung und zur Welt zu hinterfragen. Die Ausstellung BeZug geht diesen Fragen nach und richtet mit Werken aus der Kunsthaus-Sammlung ihren Fokus auf das Eigene.

Die Aussensicht wird ausdrücklich miteingeschlossen: Die Ausstellung vereint internationale Künstler – die sich in ihren Arbeiten auf Zug beziehen – mit Kunstschaffenden der Region. Was ist ‹das Eigene›? Und was zeichnet es aus? Exemplarisch für diese Auseinandersetzung steht Olafur Eliassons Werk Analemma for Kunsthaus Zug: Während eines Jahres wurde die Sonne zur immer gleichen Zeit aus dem Dachfenster des Kunsthauses aufgenommen. Die Arbeit bildet somit gleichzeitig den universellen Lauf der Zeit ab – die Erde umkreist die Sonne –, und den eigenen, lokalen Standort des Kunsthauses.

Auch die Künstler Tadashi Kawamata und Till Velten setzten sich als Aussenstehende mit der Stadt, der Natur und den Menschen hier auseinander. BeZug führt aber auch zurück zu den eigenen Wurzeln: Werke von Louis Ammann, Werner Andermatt, Armin Haab, Eugen Hotz, Hans Potthof, Christian Staub und Alex Stocker markieren den Anfang der modernen freien Kunst im Kanton Zug. In der Zeit um den Zweiten Weltkrieg entstanden, spürt man den Bildern das Abgekapselte der damaligen Zeit an. Parallelen zu heute? BeZug spannt den Bogen und vereint Zeichnungen, Malerei, Videoarbeiten und Werke aus experimentellen Materialien.

Bekanntes, Vertrautes und Neues. Etwa das zeichnerische Schaffen von Fritz Roth, das zum ersten Mal in dieser Breite vorgestellt wird. Seine Skulpturen treten zudem in Dialog mit Werken seiner früheren Mitbewohnerinnen Rut Himmelsbach und Hanna Villiger. Oder die grossformatigen Arbeiten von Guido Baselgia und Lukas Hoffmann, die auf Annelies Štrbas Fotografien treffen. Während sich Kunstschaffende seit je her mit ihren Bedingungen beschäftigen – die Wahrnehmung und der eigene Körper, die Vergänglichkeit, die Familie, die eigene Umwelt –, ist dies für viele Menschen in Zeiten von Corona eine neue Herausforderung. Oder eine Entdeckungsreise.

Kuratiert von Matthias Haldemann

20.9.2020 - 10.1.2021 - | 10:00 - 17:00 | Sa,So
20.9.2020 - 10.1.2021 - | 12:00 - 18:00 | Di,Mi,Do,Fr

Organisiert von
Kunsthaus Zug

Veranstaltungsort

Kunsthaus Zug
Dorfstrasse 27
6300 
Zug

Kontakt

Kunsthaus Zug

Telefon
041 725 33 44
Sprachen der Veranstaltung
Deutsch

Zusätzliche Informationen

Kosten

CHF 15.00
12.00 CHF reduziert