Afrika im Radio 1945-1970. Koloniale Hörbilder made in Switzerland

AutorIn Name
Felix
Wirth
Art der Arbeit
Masterarbeit
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Damir
Skenderovic
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Ort
Fribourg
Jahr
2013/2014
Abstract

Wenn wir uns Afrika vorstellen, tauchen vor unserem inneren Auge die verschiedensten Bilder, Themen und Motive auf. Diese Imaginationen sind aber nicht nur visueller Natur – auch Töne, Geräusche oder Musiken werden beim Gedanken an Afrika assoziiert.

Afrika erfahren wir über unser Gehör oder besser gesagt, durch das Hören entstehen Bilder, die uns eine Idee von Afrika geben. Solche «Afrikahörbilder» stehen im Zentrum dieser Arbeit. Als Quellen zur Untersuchung von Afrikahörbildern dienen vierzehn Radiosendungen, die von verschiedenen Schweizer Akteuren zwischen 1945 und 1970 produziert wurden und über den Landessender Beromünster die Schweizer Wohnstuben erreichten.

Der thematische Schwerpunkt der Analyse liegt auf dem kolonialen Charakter der Afrikahörbilder, denn die unterschiedlichen Formen und Folgen des europäischen Kolonialismus haben die Wahrnehmung Afrikas vor und während des Untersuchungszeitraums 1945-1970 massgebend strukturiert.

Die Untersuchung der Radiosendungen will zeigen, dass der koloniale Diskurs und die damit verbundene Produktion, Diffusion und Deutung von Wissen, die Darstellung Afrikas auch in der Schweiz beeinflusste. Insbesondere Prozesse der Andersmachung, des so genannten «Otherings», stehen dabei im Fokus der Analyse.

Schlussendlich soll die Untersuchung von Afrikahörbildern am Schweizer Radio aufdecken, inwiefern Schweizer Radioakteure in koloniale Strukturen eingebunden waren und von welchen Motiven, Themen, Stereotypen und anderen Beschreibungsformen sie für die akustische Repräsentation Afrikas Gebrauch machten. Dabei wird sich zeigen, dass die Darstellung des «Anderen» weniger über Afrika selber, sondern mehr über den Verfasser der Repräsentation und das angesprochene Radiopublikum aussagt.

Zugang zur Arbeit

Bibliothek

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