Achtung Sowjetunion! Frankreichs Sicherheit im Schicksalsjahr 1948 unter dem Blickwinkel der "Versicherheitlichung"

AutorIn Name
Nicolas
Penseyres
Art der Arbeit
Masterarbeit
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Siegfried
Weichlein
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Ort
Fribourg
Jahr
2018/2019
Abstract
Der Zweite Weltkrieg veranlasste einen grossen Wechsel auf der internationalen Szene, sei es wirtschaftlich, politisch oder geostrategisch gesehen. Die französische Nation, welche erst kürzlich von der deutschen Besatzungsmacht befreit worden war, übernahm die Rolle eines Kriegsgewinners. Sie zählte aber paradoxerweise auch gleichzeitig zu den Kriegsverlierern. Der Staat musste reorganisiert und das Vertrauen in den Institutionen wieder aufgebaut werden. Und das in einem Klima der politischen Instabilität, der wirtschaftlichen Not, der Verschlechterung der internationalen Lage und des drohenden Dritten Weltkrieges? Wenn man sich mit dieser Periode unserer Zeitgeschichte befasst, scheint ein Begriff besonders unumgänglich zu sein: Sicherheit. Doch welche Sicherheit? Und was ist Sicherheit? Diese Grundsatzfragen haben die theoretische Basis dieser Arbeit gelegt, dessen Substanz aus der Forschungsebene der Sicherheitsstudien kommt (Security Studies, Strategic Studies). Der konstruktivistische Ansatz – hier die „Versicherheitlichungs-Theorie“ der Copenhagen school welche auf Englisch als „Securitization-Theory“ bekannt ist – wurde insbesondere dafür benutzt, um über ein analytisches Werkzeug zur Geschichtsforschung zu verfügen. Die Masterarbeit stützt sich strukturell, wie auch ideell auf die Grundsätze dieser Theorie. Das Jahr 1948 spielt eine wichtige Rolle in der französischen Zeitgeschichte. Einerseits ist es eine Referenz für wichtige Ereignisse, welche die Zukunft Europas beeinflusst haben (Berliner Luftbrücke, Abkommen von Brüssel, Prager Umsturz und Stalin-Tito-Bruch). Anderseits ist es aber auch ein Schicksalsjahr für Frankreich im Polarisierungsprozess, der langsam zum Kalten Krieg führte. Die französische Aussenpolitik, welche sich nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Strategie der Doppelpolitik gegenüber den West-Alliierten und der Sowjetunion verfangen hatte, musste nun öffentlich einen Kurswechsel ansagen. Man gestand sich ein in grösseren Verhältnissen zu denken und von bilateralen Abkommen zu multilateralen Abkommen zu wechseln, unter der Aufsicht von Washington und mit einem verdächtigen Blick nach Moskau. Was bedeutete also Sicherheit für Frankreich im Jahre 1948 und was nicht? Das ist das Kernstück dieser Arbeit.

Zugang zur Arbeit

Bibliothek

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