Zwischen Ablehnung, Faszination und Bewunderung: Die Wahrnehmung Japans in der Schweiz in den 1930er Jahren

Cognome dell'autore
Marc
Herrmann
Tipo di ricerca
Tesi di master
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
Prof.
Christian
Gerlach
Istituzione
Historisches Institut
Luogo
Bern
Anno
2011/2012
Abstract

Diese Studie untersucht, wie Japan in der Schweizer Öffentlichkeit in den 1930er Jahren wahrgenommen wurde. Seit jeher pendelt das Japanbild zwischen Bewunderung und Ablehnung. Das „Faszinosum Japan“, anziehend und abstossend zugleich, zog als äusserster Punkt des „fernen Orients“ viele Betrachter in seinen Bann. Die japanische Aggression in China führte zu einem verstärkten Interesse an Japan und trug wesentlich zu einer negativen Japanperzeption bei, wobei der Völkerbund als „Katalysator“ wirkte. Die Quellengrundlage bilden schriftliche Zeugnisse von Personen, die als Akteure in der Erschaffung eines Japanbildes betrachtet werden können. Es gab grundsätzlich drei „Auslöser“ für eine Beschäftigung mit Japan: Die „politische Aktualität“, die „existenzielle Bedrohung“ und die „Vermittlung und Deutung.“ Zudem wurden die Verbreitungsformen dieses Japanbildes näher untersucht, wobei eine Diskrepanz zwischen Bild und Text beobachtet werden konnte. Gründe dafür waren das Fotografierverbot in Japan und das Problem, geopolitische Zusammenhänge darstellbar zu machen. Karikaturen können als Versuch gewertet werden, diese Probleme zu überwinden. Zudem zeigen sie eine klare Rollenverteilung der Konstellation China, Japan und Völkerbund. Wirtschaftliche und politische Faktoren beeinflussten massgeblich die Wahrnehmung Japans. Ebenso wichtig waren Traditionen der Japanwahrnehmung eines Lafcadio Hearn, die zur Festigung von Topoi beitrugen. Es gibt eine enge Wechselwirkung zwischen dem Japanbild und den bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan. Im wirtschaftlichen Bereich zeigt sich, dass die starke Fokussierung vieler Akteure auf den „Topos der Nachahmung“ und den „Altund Neujapantopos“ auf einer selektiven Wahrnehmung beruhte. Der „Aufruf zum Boykott aller japanischen Waren“, ausgelöst durch den zweiten chinesisch-japanischen Krieg, bildete den Kristallisationspunkt der negativen Japanwahrnehmung. Dennoch zeigten sich oft Anklänge von Bewunderung, besonders hinsichtlich „altjapanischer Werte“ und der „japanischen Lösung“von Problemen. Triebkraft hinter der Ablehnung des modernen Japan waren oftmals eigene existenzielle Sorgen und Ängste. Manche Akteure sahen in der Agitation Japans erste Anzeichen für einen bevorstehenden Kampf zwischen dem „Westen“ und dem „Osten“

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