Vortrag von Prof. Dr. Fischer-Tiné Harald, Professor für Geschichte der Modernen Welt, ETH Zürich, im Rahmen der Ringvorlesung Geschichte des Kolonialismus
Lange Zeit wurde Dekolonisation, also die Auflösung der grossen europäischen Kolonialreiche, als ein historischer Prozess betrachtet, der nach dem Zweiten Weltkrieg begann, sich in den 1950er und 1960er Jahren verdichtete und seit Mitte der 1970er als weitgehend abgeschlossen gelten kann. Die Vorlesung stellt diese gängige Interpretation in Frage und spürt den langen Nachwirkungen des Kolonialismus im Globalen Süden und in den ehemaligen imperialen Metropolen nach. Ein Schwerpunkt liegt auf aktuellen Kontroversen zur eigenen imperialen Vergangenheit, wie sie etwa in Frankreich und Grossbritannien ausgetragen werden.
Harald Fischer-Tiné ist Professor für die Geschichte der modernen Welt an der ETH Zürich. Nach seiner Promotion und Habilitation an der Universität Heidelberg war er auch an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Jacobs University Bremen tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der neueren aussereuropäischen Geschichte, insbesondere in der Geschichte Südasiens und des britischen Empire, und in der Geschichte von Kolonialismus und Imperialismus. Er ist Mitherausgeber des 2022 erschienen «Routledge Handbook of the History of Colonialism in South Asia».
Hinweis:
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