In den Altertumswissenschaften ist Moses I. Finley (1912–1986) aufgrund seiner wegweisenden Arbeiten zum antiken Griechenland bekannt. Der Althistoriker trat aber auch immer wieder ausserhalb der Fachöffentlichkeit auf, um die Antike einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. In der Arbeit wird dieser Teil von Finleys Werk aus der Perspektive der Wissenschaftspopularisierung untersucht. Neben der Vielgestaltigkeit seiner derartigen Aktivitäten stechen dabei deren Bedeutung für die Wahrnehmung von Finley und seiner Forschung hervor. Viele seiner Sachbücher, Radio- und Fernsehsendungen sowie Rezensionen und Artikel in Wochenzeitschriften waren so gestaltet, dass sie potenziell nicht nur in die Öffentlichkeit, sondern auch zurück in die Forschung wirkten. Die Arbeit befasst sich ebenfalls mit der Art der Darstellung der Antike in Finleys nichtwissenschaftlichen Beiträgen, seiner Vorstellung von guter Popularisierung und vergleicht ihn mit anderen Akteurinnen und Akteuren in diesem Bereich. Zudem findet die Untersuchung vor dem Hintergrund der zunehmenden Marginalisierung der Altertumswissenschaften im britischen Bildungssystem des 20. Jahrhunderts statt. Finley hielt es für grundlegend, Forschung verständlich, aber doch den wissenschaftlichen Standards entsprechend, der Öffentlichkeit zu kommunizieren, sollte die Relevanz des Fachs auch ausserhalb des akademischen Betriebs anerkannt werden.
"Unfreezing the Classics": Moses I. Finleys Beitrag zur Popularisierung altertumswissenschaftlicher Inhalte
Academic writing genre
Master thesis
Status
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Siegfried
Weichlein
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Place
Fribourg
Year
2022/2023
Abstract