Rote Rinder für den Osten: Europäische Zucht- und Handelsnetzwerke während des Kalten Krieges

AutorIn Name
Esther
Meier
Academic writing genre
PhD thesis
Status
laufend/en cours
DozentIn Name
Prof.
Julia
Richers
Institution
Historisches Institut
Place
Bern
Year
2024/2025
Abstract

Das Dissertationsprojekt beabsichtigt eine «bovinozentrische» Analyse der Beziehungen zwischen dem Russischen Kaiserreich, bzw. der UdSSR und der Schweiz, insbesondere während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Konkret sollen die sich phasenweise überlagernden wissenschaftlichen und merkantilen Netzwerke, entlang derer Schweizer Zuchtvieh exportiert und die in der Sowjetunion entwickelten Methoden und Instrumente zur Künstlichen Besamung (KB) transferiert wurden, untersucht werden. In Wiederspiegelung der ökonomischen und metaphorischen Bedeutung des Rindes für die menschlichen Gesellschaft, zeichnet sich das Themenfeld durch eine hohe Interdependenz zwischen humaner und boviner Migration, beziehungsweise einer Vermischung der innersowjetischen Diskurse um die Anwendungsmöglichkeiten der KB in der Humanmedizin und der Viehzucht aus. Deshalb orientiert sich das Projekt methodisch und theoretisch sowohl an der Akteur-Netzwerk-Theorie, der histoire croisée, als auch den Problemstellungen der Human-Animal-Studies. Ziel sind Erkenntnisse zu den Transferprozessen selbst, den Erwartungshaltungen der AkteurInnen und den Translationsstrategien, als Voraussetzung für das Verständnis der weiteren, insbesondere sowjetischen Zuchtentwicklungen.