Rezension: Mutter unbekannt. Adoptionen aus Indien in den Kantonen Zürich und Thurgau

Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts adoptierten Schweizer Ehepaare über 2000 Kinder aus Indien. Der Sammelband «Mutter unbekannt» zeigt anhand der Kantone Zürich und Thurgau exemplarisch auf, wie indische Babys und Kleinkinder zwischen 1973 und 2002 in die Schweiz vermittelt, zur Pflege aufgenommen und adoptiert wurden. Die Autorinnen folgen dabei dem Weg der Kinder, der bei den leiblichen und meist unverheirateten Müttern in Indien beginnt. Anhand von Einzelbeispielen betroffener Mütter, Kinder, Adoptiveltern sowie involvierter Instanzen werden die gesellschaftlichen und rechtlichen Hintergründe der Adoptionen in Indien sowie die die Praxis in der Schweiz beleuchtet. 

Elisabeth Joris (Zürich) überblickt in ihrer Rezension die Beiträge und nimmt die zentralen Ergebnisse des Bandes auf. Die Beiträge zeichneten sich durch «durch methodische Vielfältigkeit – von Detailanalysen der Statistiken über ausführliche Gespräche bis zu Einzelfallbeispielen – sowie durch eine kritische Auseinandersetzung mit der Herangehensweise und den damit verbundenen Mängeln» aus und die Publikation schaffe eine «Grundlage für weitere Recherchen in diesem von der Forschung lange vernachlässigten Feld.»

 

Die Rezension ist auf infoclio.ch und HSozKult frei und online verfügbar, ebenso der Sammelband auf der Webseite des Chronos-Verlags. 

 

Joris, Elisabeth: Rezension zu: Abraham, Andrea; Bitter, Sabine; Kesselring, Rita (Hg.): Mutter unbekannt. Adoptionen aus Indien in den Kantonen Zürich und Thurgau, 1973–2002, Zürich 2024, in: infoclio.ch, 07.02.2025,<https://www.infoclio.ch/de/rez?rid=150625>.