„Stamp your Scrip – Stamp out Depression“. Irving Fisher’s Advocacy of Stamped Money, 1932-1934

AutorIn Name
Claude
Million
Academic writing genre
PhD thesis
Status
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Jakob
Tanner
Institution
Neuzeit
Place
Zürich
Year
2010/2011
Abstract
In dieser Arbeit wird ein Vorschlag des amerikanischen Ökonomen Irving Fisher (1867-1947) untersucht, mit der die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre in den USA überwunden werden sollte. Bankenzusammenbrüche und die Einfrierung von Kundenguthaben hatten 1932 das Vertrauen der amerikanischen Bevölkerung in die Finanzinstitute ihres Landes stark zerrüttet. Bankpaniken waren Ausdruck und Katalysator dieses Vertrauensverlustes und führten zu starken Einschränkungen des Zahlungsverkehrs. Rund 20% des Bargeldbestandes wurde vom Publikum gehortet. Als Reaktion auf die grösste Finanzkrise in der Geschichte der Vereinigten Staaten emittierten Städte, Kommunen, Handelskammern, Wohlfahrtsorganisationen und Tauschvereine sogenanntes "scrip" (Ersatzwährungen), um Verteilungsengpässe zu überbrücken und lokale Wirtschaftskreisläufe anzuregen. Diese Praxis war nicht neu, sondern kennzeichnete auch frühere Finanzkrisen, wie etwa jene von 1907. In der Form von "stamp scrip" brachte die Grosse Depression" der 1930er Jahre aber eine finanztechnische Innovation hervor, die auf die Idee des Schwundgeldes zurückgeführt werden kann. Schwundgeld (oder Freigeld) wurde in der Schweiz ab 1915 vom Schweizerischen Freiwirtschaftsbund (SFB) propagiert und war als ein Geld mit negativem Nominalzins konzipiert. Durch einen negativen Nominalzins (Schwundsatz) sollte die Haltung von Bargeld besteuert werden um u.a. auf diese Weise Wirtschaftssubjekte zum Kaufen, bzw. Investieren anzuregen. Irving Fisher gilt bis heute als der bedeutendste U.S. amerikanische Ökonom. Er war auch der einflussreichste geldpolitische Lobbyist seines Landes und versuchte in den 1920er und 30er Jahre mit der ihm eigentümlichen Mischung aus Pädagogik, Propaganda und Hartnäckigkeit auf die monetäre Gesetzgebung der USA einzuwirken. Eingebettet in die geld-, finanz-, und währungspolitischen Debatten der frühen 1930er Jahre wird hier sein Einsatz für Schwundgeld untersucht. Der zeitliche Schwerpunkt liegt zwischen Präsident Hoovers "Kampagne gegen das Horten" (Februar 1932) und dem Ende von Präsident Roosevelts Goldkaufaktion (Januar 1934). Fishers Lobbytätigkeit wird den thematischen Fokus bilden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, auf welche Weise Fisher der Idee des Schwundgeldes zum Durchbruch verwelfen wollte und weshalb er bei der Propagierung dieses Vorschlags wissenschaftlich völlig isoliert blieb. Eine Antwort auf diese Fragen gibt möglicherweise Aufschluss über die vorherrschenden geldtheoretischen und geldpolitischen Konzepte der Zeit und erklärt, weshalb seine anderen beiden Geldreformvorschläge, nämlich der "kompensierte Dollar" und "100%-Geld", eine weit breitere Rezeption fanden.

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