Nach seiner Begegnung mit Oskar Kokoschka im Jahr 1960 widmet Friedrich Dürrenmatt diesem ein Gedicht, das eine Kunst verficht, in der die Figur des Menschen im Zentrum steht, und dessen Gemälde «Thermopylae» (1954) rühmt. Im Kalten Krieg dient Kokoschka die antike Schlacht zwischen Griechen und Persern als Gleichnis, um Westeuropa aufzurufen, seine Kräfte zu vereinen. Die Ausstellung präsentiert die Vorzeichnungen zu dem monumentalen Werk. Kokoschka eignete sich auch andere antike Mythen zur Vermittlung seiner künstlerischen und politischen Botschaft an, so wie Dürrenmatt, für den die griechischen Götter und Helden eine unerschöpfliche Inspirationsquelle waren, dies in seinem literarischen und bildnerischen Werk tat.
Anhand von rund hundert Werken von Oskar Kokoschka (1886-1980) und Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) verdeutlicht die Ausstellung, auf welche Weise die beiden Künstler antike Mythen verarbeiten, um über ihre eigene Epoche zu sprechen. Durch zahlreiche Objekte und Dokumente wird gezeigt, wie die Faszination für die Schlacht bei den Thermopylen bis heute andauert, sei es in den Künsten, politischen Ideologien oder in der Populärkultur.