Die Nuklearwaffentests der Vereinigten Staaten von Amerika im Spiegel des Bulletin of the Atomic Scientists 1945-1963

AutorIn Name
Fabian
Schwager
Academic writing genre
Master thesis
Status
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Stig
Förster
Institution
Historisches Institut
Place
Bern
Year
2010/2011
Abstract


Das zentrale Thema dieser Masterarbeit ist die Auseinandersetzung der amerikanischen Wissenschaftlerbewegung mit den Kernwaffentests der Vereinigten Staaten von Amerika. Das Ziel der Untersuchung ist es, den konfliktträchtigen wissenschaftspolitischen Diskurs um die Atomtests im Zeitraum von 1945 bis 1963 auf der Basis des Bulletin of the Atomic Scientists aufzuarbeiten. Dabei werden die Leistungen und der Einfluss amerikanischer Atomwissenschaftler bei der Aufklärung der Bevölkerung und der internationalen Öffentlichkeit sowie die historische Bedeutung des Journals aufgezeigt.

Das Bulletin of the Atomic Scientists ermöglichte die Publikation und Diskussion neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Konsequenzen der globalen und lokalen radioaktiven Kontaminierung, welche durch die Atomtests hervorgerufen wurde. Der Herausgeber des Bulletins, Eugene Rabinowitch, gestattete sowohl Testkritikern, die über einen langen Zeitraum dem Druck und den Diffamierungskampagnen der US-Behörden ausgesetzt waren, als auch Testbefürwortern wie Edward Teller die Beteiligung an dieser Diskussion. Die internationale Wahrnehmung der Testaktivitäten änderte sich grundlegend nach dem fehlgeschlagenen „BRAVO“-Test am 1. März 1954, bei dem mehrere Personen teilweise tödlich verstrahlt wurden. Häufig anhand wissenschaftlich fundierter Analysen und nur selten in Form von Schreckenszenarien, wurde im Bulletin daraufhin verstärkt vor den kurzund langfristigen Folgen der Nukleartests gewarnt. Als zentrale Akteure im Bulletin lässt sich dabei eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern identifizieren, welche dazu beigetragen hat, die amerikanische Bevölkerung über das Gefahrenpotential der Nuklearwaffentests zu sensibilisieren und ab Mitte der Fünfzigerjahre als intellektuelle Avantgarde einer breiten antinuklearen Gesellschaftsbewegung funktionierte. Die Expertisen dieser Wissenschaftler und ihre politische Wirkung hatten in Kombination mit der blockübergreifenden Zusammenarbeit der internationalen Wissenschaftlergemeinschaft massgeblich zur Entstehung des Moskauer Atomteststoppabkommens von 1963 beigetragen.

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