Der Kampf gegen Schmutz und Schund in der Schweiz der fünfziger Jahre

AutorIn Name
Jeannette
Spreuer
Academic writing genre
Licenciate thesis
Status
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Philipp
Sarasin
Institution
Neuzeit
Place
Zürich
Year
2012/2013
Abstract

Im Mittelpunkt der Untersuchung über den Kampf gegen Schmutz und Schund in der Schweiz der fünfziger Jahre steht die Problematisierung von Schmutz- und Schundliteratur und die sich daraus ergebenden diskursiven Aspekte und politischen Prozesse.

Sittlichkeit und Moral gerieten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zusehends in den Fokus des öffentlichen Interesses und verschiedene Sittlichkeitsvereine bemühten sich um deren Einhaltung und Verbesserung. Der Kampf gegen „Schmutz und Schund“ stellte von Anfang an ein besonderes Anliegen der Sittlichkeitsbewegung dar und zog die Gründung spezialisierter Vereine nach sich, die versuchten ihre Anliegen in die Politik einfliessen zu lassen. Eines der Ziele der „Schmutz- und Schund“-Gegner war die Einführung strengerer Gesetze, um schlechte Einflüsse auf die Gesellschaft und insbesondere auf die Jugend zu verhindern. Unter Schmutzliteratur verstand man pornografische Erzeugnisse, Schundliteratur hingegen umfasste auch Druckerzeugnisse, die nicht notwendigerweise pornografisch waren, aber von Vertretern der Sittlichkeitsbewegung als minderwertig und schädlich eingestuft wurden. Bis in die sechziger Jahre waren die von „Schmutz und Schund“ ausgehenden Gefahren eines der zentralen Felder politischer und sozialer Auseinandersetzungen. Wenn es um „Schmutz und Schund“ ging, wurde um verschiedene Themen gerungen, unter anderem um kulturelle Werte und moralische Normen, um die Verfassung der Gesellschaft und ihren Weg in die Zukunft sowie die Beziehung zu modernen und fremden Einflüssen.

Die Untersuchung über den Kampf gegen Schmutz und Schund fragt nach den Mechanismen und Prozessen, mit denen unsittliche Veröffentlichungen zum Problematisierungsobjekt wurden und beleuchtet wie die daran beteiligten Akteure das Thema diskutierten, welche Vorstellungen und Konzepte sie dabei entwarfen und verhandelten, welche Ziele und Interessen sie verfolgten und schliesslich wie ihre Aktivitäten wirkten und wie sie rezipiert wurden.

Access to the work

Library

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