Ursula (Uschi) Waser, 1952 geboren, ist Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen. Das «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» der Pro Juventute hat sie im Alter von sechs Monaten ihrer jenischen Mutter entrissen. Ursula Waser liest aus ihren Akten und trägt ihre eigenen Texte vor.
Ursula Wasers quälerische Odyssee, die mit sechs Monaten beginnt, findet erst 1971 ihr Ende. Dies alles wurde dokumentiert. 3 500 Seiten umfasst der Aktenberg. Etliche Kilogramm Schriftlichkeit türmen sich vor Ursula Waser auf. Aber sie weicht nicht zurück. Sie stellt sich dieser Zumutung mit ihrer eigenen, kräftigen Erzählung.
Mit Romana Ganzoni spricht sie über Spiegelungen und die Bedeutung von Sprache. Sprache, die Menschen abstempelt. Und Sprache im Kampf um Gerechtigkeit und Würde.
Im Rahmen der Videoinstallation «Erfahrungen Schweiz: Fremdplatziert» im Landesmuseum Zürich und des Buchfestivals «Zürich liest».