2022 hat ein junges Team das Archiv übernommen, um es in die Zukunft zu führen. An der Veranstaltung des Women’s Chapters vom 12. November wird uns Dr. Lina Gafner, Co-Direktorin des Gosteli-Archivs erklären, wie das Archiv für Forschungsprojekte genutzt wird, und für welche Themen und Fragen weitere Forschungen nötig sind. Auch werden wir diskutieren, was die Verlagerung vom Fokus von «Frauen» in der Geschichte zu «Gender» oder «Geschlechterverhältnissen» bedeutet, wie diese im Archiv spürbar ist und wie sich das Gosteli-Archiv zu diesen Veränderungen positioniert.
Die beiden versierten Historikerinnen Dr. Lina Gafner und Dr. Simona Isler bilden zusammen die Direktion.
Das Gosteli-Archiv wurde 1982 als Gedächtnis für die Arbeit von Frauen gegründet. Die Schweiz gewährte 1971 als weltweit eines der letzten Länder den Frauen die gleichen politischen Rechte wie den Männern. Politisch aktiv waren Frauen in der Schweiz aber mehr als hundert Jahre zuvor schon: in Verbänden, Vereinen, Kommissionen und auf der Strasse setzten sie sich für ihre Besserstellung ein.
Dieses Engagement und damit ein zentraler Teil der Geschichte der Schweiz drohte vergessen zu gehen, weil die Staatsarchive die Akten der Frauen nicht aufnahmen. Deshalb gründete Marthe Gosteli ein Archiv in ihrem Privathaus in Worblaufen bei Bern. Das Archiv sammelt Bestände von Frauenorganisationen, feministischen Gruppierungen und Privatnachlässen. Es wächst weiter, dokumentiert das vielfältige Engagement für geschlechtliche Gleichstellung in der Schweiz und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Geschichte der schweizerischen Frauenbewegungen. Als Forschungsinfrastruktur von nationaler Bedeutung ist das Archiv seit 2021 anerkannt und öffentlich finanziert.
Anmeldung:
Um Anmeldung bis spätestens 9. November über die Online-Anmedlung auf der Veranstaltungswebseite, per E-Mail an info@alumnioffice.uzh.ch oder telefonisch unter Tel. 044 634 28 70 wird gebeten. Zum anschliessenden Apéro sind alle herzlich eingeladen!