Cities on the Move – Post-Ottoman. Ankara, Belgrade, Istanbul und Ankara im Visier von Fotoreportern, 1920er und 1930er Jahre

20. September 2017 bis 10. October 2017
Exhibition

Eine Ausstellung im Kollegiengebäude der Universität Basel zeigt vom 20. September bis am 10. Oktober 2017 Pressefotografie aus Südosteuropa. Die sensationellen Bilder aus den grossen türkischen und jugoslawischen Tageszeitungen der 1920er und 1930er Jahre geben Einblick in den städtischen Alltag von Istanbul, Ankara, Belgrad und Sarajevo. Die Ausstellung präsentiert rund zweihundert digital aufbereitete Fotografien unter anderem aus der Istanbuler 'Cumhuriyet' und der Belgrader 'Politika'. Kuratorin Nataša Mišković verzichtet auf viel erklärenden Text und zeigt die Bilder nach fünf Themen geordnet: Stadtlandschaft, Nation und Körper, Basar, Freizeit und Religion, Klasse und Kleidung.

Ein frischer Blick auf post-osmanische Urbanität im europäischen Kontext
Die Besucherinnen und Besucher werden ermuntert, sich ganz auf das Betrachten zu konzentrieren und selber zu versuchen, die Bilder den Herkunftsstädten zuzuordnen: Istanbul, Ankara, Belgrad und Sarajevo. Sehgewohnheiten werden in Frage gestellt, die Bilder als Dokumente der europäischen Zwischenkriegszeit wahrgenommen. Die dazugehörigen Daten finden sich in einem separaten, eingangs aufliegenden Ausstellungsführer. Eine Installation von Mehmed Akšamija (Sarajevo) lädt zum Schluss ein, sich selber vor historischer Kulisse abzulichten.

Geschichte und Wahrnehmung
Im Anschluss an Basel wird die Wanderausstellung nach Belgrad weiterziehen, wo sie von November 2017 bis Februar 2018 in den Räumen des Historischen Museums Serbien am Trg Nikole Pašića 11 zu sehen sein wird. Weitere Stationen sind Sarajevo (Bošnjački Institut) und Istanbul (Yapı Kredi Cultural Centre). In Planung sind ferner Shows in Graz, Cambridge und Ankara.

In der Schweiz und in Österreich will die Ausstellung weitverbreiteten Vorurteilen gegenüber der hierzulande grössten Immigrationsgruppe entgegenwirken, indem sie das Wissen um deren Herkunftsregion fördert und damit deren Wahrnehmung besser an die europäische Geschichte anbindet. In der Türkei, in Serbien und in Bosnien soll die öffentliche Auseinandersetzung mit dem osmanischen Erbe angeregt werden: Die Ausstellung will neben dem Trennenden auch das Gemeinsame in Erinnerung rufen, das durch die Bildung der Nationalstaaten verloren ging, und so einen Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis leisten.

Internationale Zusammenarbeit
Die Ausstellung geht aus dem Forschungsprojekt “SIBA – A Visual Approach to Explore Everyday Life in Turkish and Yugoslav Cities, 1920s and 1930s” hervor, das seit 2013 unter der Leitung von Prof. Mišković an den Basler Nahoststudien angesiedelt ist. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Belgrader Museum of Yugoslavia und dem Sarajevoer Fotografieprofessor Mehmed Akšamija entwickelt. Das Belgrader Grafikerpaar Igor und Irena Stepančić besorgte das Design, das DHLab der Uni Basel den Druck der Fotografien.

Organised by
Nahoststudien, Universität Basel

Veranstaltungsort

Kollegiengebäude der Universität Basel
Petersplatz 1
4051 
Basel

Kosten

CHF 0.00