Die politische Partizipation von Frauen in der Schweiz wurde 1971 Realität. Kurz darauf zogen die ersten Parlamentarierinnen voller Elan ins Bundeshaus ein. Wer waren diese Frauen und was erwartete sie hinter den altehrwürdigen Sandsteinmauern der ehemaligen Männerdemokratie? Fabienne Amlingers Buch bietet interessante Antworten.
Zehn Nationalrätinnen und eine Ständerätin nahmen im November 1971 erstmals im Bundeshaus Platz. Die Liste ihrer Anliegen war lang, der Wille, endlich selbst politisch mitzubestimmen, gross. In fünf Essays rückt Amlinger die nach wie vor wenig bekannten frühen Bundespolitikerinnen ins Zentrum und eröffnet neue Perspektiven auf das politische Treiben in Bundesbern. Sie widmet sich dem Gelächter, das die Politikerinnen ernteten, wenn sie im Ratssaal ans Rednerpult traten und den von Männern geprägten Konventionen des Politisierens, mit denen sich die Frischgewählten konfrontiert sahen. Ebenso zur Sprache kommen die mediale Berichterstattung der Zeit und die zahlreichen Dramen, die sich rund um die Wahlen von Bundesrätinnen abspielten.
Die Polit-Pionierinnen Lili Nabholz, Gabrielle Nanchen, Monika Stocker, Rosmarie Zapfl und Elisabeth Zölch kommen als Zeitzeuginnen selbst zu Wort und bieten Einblick in ihre vielfältigen politischen Visionen und Erfahrungen.
Fabienne Amlinger ist Historikerin und forscht an der Universität Bern. In ihrer Dissertation untersuchte sie die Frauenorganisationen politischer Parteien in der Schweiz seit Einführung des Frauenstimmrechts.
Buchvernissagen: 14. Mai, 20 Uhr, Dampfzentrale Bern; 26. Mai, 19 Uhr, Zentrum Karl der Grosse Zürich.
Fabienne Amlinger: Unerhört. Die ersten Politikerinnen im Bundeshaus, Zürich 2005.
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