Vortrag von Prof. Dr. Keese Alexander, Professor für Neueste Geschichte, Uni Bern, im Rahmen der Ringvorlesung Geschichte des Kolonialismus
Koloniale Herrschaft war ein kompliziertes Konstrukt. Kontrolle über afrikanische, asiatische und ozeanische Bevölkerungen musste oft austariert werden. Phasen kolonialer Gewalt wechselten sich ab mit Zeiten, in denen die europäische Verwaltung auf lokale Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen von Mittelsleuten gezwungen war. Was waren die Motive und Handlungsspielräume dieser Mittelsleute? Wie bewegten sie sich zwischen Widerstand und Nutzung der kolonialen Präsenz für eigene Zwecke und Ziele? Der Vortrag geht diesen Fragen anhand von Beispielen aus verschiedenen Regionen des subsaharischen Afrikas nach.
Alexander Keese lehrt und forscht seit 2015 an der Universität Genf, seit 2019 als ordentlicher Professor für die Geschichte Afrikas südlich der Sahara. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Dekolonisation in West- und Zentralafrika, die Geschichte der Zwangsarbeit und die Entstehungsgeschichte von Ethnien in kolonialen Kontexten. Für seine Forschung zum Kolonialismus und Postkolonialismus des 19. und 20. Jahrhunderts in West- und Zentralafrika wurde er 2016 mit dem Nationalen Latsis-Preis ausgezeichnet.
Hinweis:
Sie entscheiden spontan, ob Sie die Referate im Hörsaal oder via Zoom verfolgen möchten. Einzelabende sind zu CHF 35.00 buchbar.