Die Faszination für historische Stoffe auf der Leinwand reicht zurück bis in die Anfangsjahre des Kinos. Auch die Schweiz hat eine lange Tradition von Filmen (und neuerdings Serien), die sich mit vergangenen Ereignissen befassen. Deshalb richten wir den Fokus einen Abend lang auf die Darstellung von Geschichte im Spielfilm. Thomas Schärer, Historiker, Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und freischaffender Film- und Kulturwissenschaftler, eröffnet die Veranstaltung mit einem Referat und beleuchtet darin beispielhaft die Produktion und Rezeption vom Flüchtlingsdrama «Der 10. Mai» (1957) von Franz Schnyder, einem frühen Versuch von Vergangenheitsbewältigung in Bezug auf die Schweizer Asylpolitik im 2. Weltkrieg.
Im Anschluss diskutiert er mit Drehbuchautorin Simone Schmid («Zwingli», 2019), Regisseur Cyril Schäublin («Unrueh», 2022) und Kostümbildnerin Linda Harper («Die göttliche Ordnung», 2017; «Platzspitzbaby», 2020) über die praktische Arbeit mit historischen Stoffen. Worin liegt für die Filmschaffenden die Faszination dafür, Geschichte auf die Leinwand zu bringen? Geht es um Aufarbeitung, Unterhaltung oder Vermittlung? Wie recherchiert eine Drehbuchautorin die geschichtlichen Hintergründe? Aus welchen Gründen liest ein Regisseur im reichen Fundus an historischen Stoffen ein bestimmtes Thema aus? Und wie arbeitet sich eine Kostümbildnerin in die Frauenbewegung der 1970er-Jahre oder ins Zürcher Drogenmilieu der 1990er-Jahre ein?
Programm:
19:00 Begrüssung durch Seraina Winzeler (Cinémathèque suisse)
19:10 Referat «Geschichte im Spielfilm» von Thomas Schärer (ZHdK)
19:30 Podiumsdiskussion mit Simone Schmid, Cyril Schäublin und Linda Harper
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Reservation ist obligatorisch.
Veranstaltungsort
Zusätzliche Informationen
Kosten
Anmeldung
