CfP: Peter Haber Preis für digitale Geschichtswissenschaft

8. Juli 2021 - 02:00
Call for papers
Die AG Digitale Geschichtswissenschaft, der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands und das Deutsche Historische Institut Paris vergeben 2021 zum ersten Mal den Peter Haber Preis für digitale Geschichte. Prämiert werden drei herausragende Projekte, die einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der digitalen Geschichtswissenschaften leisten. Zum Historikertag 2021 schreiben die AG Digitale Geschichtswissenschaft, der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands und das Deutsche Historische Institut Paris zum ersten Mal den Peter Haber Preis für digitale Geschichte aus. Prämiert werden Projekte, die einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der digitalen Geschichtswissenschaft leisten. Einen epochalen oder methodischen Schwerpunkt gibt es nicht. Einreichungen sollen den Stand eines bereits laufenden Projekts der digitalen Geschichtswissenschaft anschaulich beschreiben. Eingereicht werden können Einzelprojekte (z.B. Dissertation) genauso wie Editions- und Infrastrukturprojekte oder Projekte zur Entwicklung von Tools. Die Projekte können sowohl die Theorie der digitalen Geschichte betreffen als auch Methoden- oder Praxisanteile beinhalten. Grundlage für die Projektpräsentationen sind digitale Poster, die im Rahmen des Historikertags 2021 in einem kurzen Pitch vorgestellt werden. Eine Jury entscheidet anschließend gemeinsam mit einer Publikumsabstimmung über die Platzierungen. Der Preis ist für Platz 1 mit 300,- Euro, Platz 2 mit 200,- Euro und Platz 3 mit 100,- Euro dotiert. Mit dem Preis wird an den Schweizer Historiker und Privat-Dozenten für Allgemeine Geschichte der Neuzeit, Peter Haber (1964-2013), gedacht. Sein wissenschaftliches Werk und sein Engagement haben wichtige Impulse für die digitale Geschichtswissenschaft geliefert. Einreichungen sollen mindestens 500, maximal 750 Wörter umfassen (ohne Bibliographie, die max. 1 Seite sein soll) und können ggf. erste graphische Elemente bzw. einen Entwurf des Posters enthalten. Zusätzlich wird um einen Kurz-CV (1 Seite maximal) der einreichenden Person(en) gebeten. Über die Annahme zur Präsentation auf dem Historikertag entscheidet das Komitee der AG Digitale Geschichtswissenschaft unter folgenden Bewertungskriterien: • Es handelt sich um einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der digitalen Geschichtswissenschaft (3-fach gewertet) • Die Fragestellung ist nachvollziehbar dargelegt (2-fach gewertet) • Der Stand der Forschung ist hinreichend dargestellt (u.a. durch eine Bibliographie mit max. fünf Titeln) (2-fach gewertet) • Die Forschungsmethodik ist verständlich beschrieben (2-fach gewertet) • Das Proposal ist verständlich formuliert (2-fach gewertet) • Allgemeine Empfehlung zur Annahme (4-fach gewertet) Jede Person kann nur ein einziges Proposal für ein Poster als Hauptautor:in einreichen. Es wird erwartet, dass Poster, die für die Präsentation angenommen werden, von den Präsentierenden zum Historikertag Open Access unter einer CC-BY-Lizenz online publiziert werden (z.B. in einem Repository wie Zenodo). Alle Poster werden anschließend gemeinsam auf dem Blog der AG veröffentlicht. Einreichungsfrist: 8. Juli 2021 Bekanntgabe der ausgewählten Projekte: 31. Juli 2021 Einreichung der finalen Version und Veröffentlichung der Poster: 20. September 2021 Veröffentlichung auf dem Blog der AG: 27. September 2021 Live-Vorstellung der Projekte (Pitch): 4. Oktober 2021, 14h-16h Termin für die Preisverleihung: 6. Oktober 2021, im Rahmen des 4Memory@Historikertag Community-Treffen, 11h-13h Auskünfte: Prof. Dr. Torsten Hiltmann, Dr. Mareike König, GW-digital [at] historikerverband.de Einreichungen: https://phpdigigw21.sciencesconf.org/ ÜBER PETER HABER Peter Haber (1964-2013) war Privatdozent für Allgemeine Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Basel. Nach seiner Promotion 2005 an der Universität Basel über die Geschichte der Juden in Ungarn habilitierte er sich zum Thema Geschichtswissenschaft und digitale Medien ebenfalls in Basel. Die Arbeit erschien 2011 unter dem Titel “Digital Past. Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter” im Oldenbourg Verlag. Peter Haber absolvierte außerdem eine Zusatzausbildung in Archiv- und Informationswissenschaft an der Universität Bern. Neben Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Privatdozent in Basel hatte er 2010 die Gastprofessur für “Geschichte, Didaktik und digitale Medien” an der Universität Wien inne. Peter Haber gehörte zu den Pionieren der Theoretisierung und des Einsatzes von digitalen Medien und Methoden in der Geschichtsforschung und in der universitären Lehre. Insbesondere interessierte er sich für die Bedeutung und Rezeption von Wikipedia, Suchmaschinen und Medien des Web 2.0 für die Geschichtswissenschaft sowie dafür, wie Geschichte im 21. Jahrhundert unter digitalen Rahmenbedingungen geschrieben wird. Als einer der ersten problematisierte er zudem die Herausforderungen einer Quellenkritik im digitalen Zeitalter. Seine theoretischen Überlegungen begleitete Peter Haber mit der Umsetzung und Anwendung von zahlreichen Online-Projekten zur Digital History: Gemeinsam mit Jan Hodel gründete er 1998 hist.net, eine “Plattform für die Anwendung Neuer Medien in den Geschichtswissenschaften” und entwickelte am Historischen Seminar der Universität Basel die History Toolbox (1999-2002). Ab 2004 war er Fachredakteur bei H-Soz-Kult, ab 2009 Mitherausgeber von Docupedia-Zeitgeschichte und ab 2012 im Wissenschaftlichen Beirat der deutschsprachigen Blogplattform für die Geisteswissenschaften de.hypotheses.org. Peter Haber verstarb 2013 im Alter von 49 Jahren nach einer schweren Krankheit. Schriften (Auswahl) Monographien • Die Anfänge des Zionismus in Ungarn (1897–1904). Böhlau, Köln u. a. 2001, ISBN 3-412-10001-3. • Digital Past. Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter. Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-486-70704-5. Herausgeberbände • mit Martin Gasteiner (Hrsg.): Digitale Arbeitstechniken für die Geistes- und Kulturwissenschaften. UTB/ Böhlau, Wien 2010, ISBN 978-3-8252-3157-6. Aufsätze • Wikipedia. Ein Web 2.0-Projekt, das eine Enzyklopädie sein möchte, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 63 (2012), 5-6, S. 261–270. • Zeitgeschichte und Digital Humanities, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 24.09.2012, http://docupedia.de/zg/haber_digital_humanities_v1_2012 . DOI: http://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.269.v1. Webressourcen zu Peter Haber • Eintrag Peter Haber bei Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Haber_(Historiker) • Jan Hodel, In Memoriam Peter Haber (1964 – 2013), in: histnet, 28.4.2013, https://www.hist.net/archives/6667. • CV von Peter Haber im Internet Archive: https://web.archive.org/web/20130502011621/http://www.hist.net/peter-ha…. • Peter-Haber-Preis für exzellente Matura-Arbeiten im Kanton Basel-Stadt zu Medien & Geschichte, https://peter-haber-preis.ch/.
Organisiert von
AG Digitale Geschichtswissenschaft / Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands / Deutsches Historisches Institut Paris

Kontakt

Prof. Dr. Torsten Hiltmann, Dr. Mareike König

Sprachen der Veranstaltung
Deutsch

Kosten

CHF 0.00