Art der Arbeit
Masterarbeit
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Christina
Späti
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Ort
Fribourg
Jahr
2019/2020
Abstract
Diese Masterarbeit ist ein Beitrag zum Forschungsfeld der Internierungen von Zivilflüchtlingen, die in der Schweiz während des Zweiten Weltkrieges durchgeführt wurden. Genauer untersucht sie die Erinnerung von ehemaligen jüdischen Zivilinternierten an deren Aufenthalt in der Schweiz. Methodisch wurden anhand einer fragmentarischen Inhaltsanalyse rund 400 Briefdokumente, verfasst von zehn unterschiedlichen Korrespondenzpartnern, auf Erinnerungen an die Schweiz untersucht. Dazu wurde, ausgehend von einem veröffentlichten Tagebuch einer ehemaligen Leiterin eines damaligen Interniertenheims, nach Personen gesucht, die zwischen 1940 und 1947 in der Schweiz interniert waren und die nach ihrer Ausreise mit ihrer Schweizer Lagerleiterin in Kontakt geblieben waren. Die Analyse von Briefen der Jahre 1945 bis in die 1990er Jahre hat unter anderem gezeigt, dass die ehemaligen Internierten vor allem an die Standorte der Unterkünfte selbst sowie die eng mit diesen verbundene Lagerleiterin im positiven zurückdachten, und auch die privaten Freundschaften unter den Internierten wurden im Guten erinnert. Demgegenüber standen negative Äusserungen zu staatlichem Vorgehen und Regelungen hinsichtlich der Internierung, wobei beispielsweise das Arbeitsverbot für Flüchtlinge oder die Trennung von Familien und Ehepaaren in Kritik standen. Neben der inhaltlichen Analyse der Erinnerungen wurden zudem theoretische Merkmale von Erinnerung und Gedächtnis untersucht.