Verwandtschaft im Mittelalter. 9. Sommerkurs der «Zürcher Mediävistik»

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Seminar
«Verwandtschaft» hat zeitübergreifend eine ebenso relevante wie vielfältige Bedeutung, die in den letzten Jahren intensiv diskutiert worden ist. Dabei ist die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet worden: Man befasste sich mit mittelalterlichen Theorien von Verwandtschaft, untersuchte historische Quellen und literarische Texte über soziale Zugehörigkeiten und beschrieb familiäre Inszenierungen in Bildern oder Bauwerken. Der Sommerkurs greift diese Vielfalt von Ansätzen der mittelalterlichen Verwandtschaftsforschung auf und betrachtet sie aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen. Dabei konzentriert er sich nicht auf den mitteleuropäischen Kulturraum, sondern bezieht auch Beispiele aus dem byzantinisch geprägten Serbien, aus der islamischen Welt und aus Japan mit ein. Zudem findet die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik nicht nur im Seminarraum statt, sondern wird im Rahmen zweier Exkursionen vertieft. Programm • Simon Teuscher (Geschichte, Zürich): Mittelalterliche Theorien der Verwandtschaft • Manuela Studer (Kunstgeschichte, Fribourg): Der Stammbaum der Nemanjiden-Dynastie im mittelserbischen Reich • Sarina Tschachtli (Germanistik, Heidelberg): Zuviel des Guten. Verwandtschaft und Inzest in der deutschen Literatur des Mittelalters • Pia Selmayr (Germanistik, Zürich): Sehen und (Er)Kennen. Familie im späten Artusroman • Gerald Grobbel (Islamwissenschaft, Zürich): Die «Heilige Familie» in der Schia. Die literarische Darstellung der Prophetenfamilie an Hand von frühislamischen schiitischen Texten • Bettina Schöller (Geschichte, Zürich): Konstruktionen von Herkunft und Verwandtschaft in der Chronistik • Aude-Marie Certin (Geschichte, Mulhouse): Vaterschaft im Mittelalter • Daniel Schley (Japanologie, Bonn): Höfische Genealogien. Verwandtschaftsbeziehungen in der politischen Wahrnehmung in Japan 12.–13. Jahrhundert Exkursionen: Zentralbibliothek Zürich, Wappen- und Familienbücher (mit Rainer Walter) Besichtigung von Orten der familiären Inszenierung der Habsburger Der Sommerkurs ist eine Blockveranstaltung und richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Doktorierende aller Fachrichtungen. Aus organisatorischen Gründen ist die Teilnehmerzahl auf 20 Personen beschränkt. Den Teilnehmenden wird 4–6 Wochen vor Kursbeginn ein Reader bereitgestellt, dessen Lektüre obligatorisch ist. Neben der individuellen Vorbereitung wird eine aktive Beteiligung an den Sektionen in Form von Diskussionsbeiträgen erwartet. Falls der Kurs angerechnet werden soll (3 ECTS Credits), kann ein Beitrag in Form eines Kurzreferats geleistet werden. Da der Sommerkurs außerhalb des regulären Semesterbetriebs stattfindet, ist er nicht selbst buchbar. Die Buchung erfolgt zentral nach dem Eingang der Anmeldungen. Das Kompetenzzentrum «Zürcher Mediävistik» unterstützt auch in diesem Jahr fünf Teilnehmende aus dem Ausland mit einer Beteiligung von Fr. 500.- an den Kosten für Reise und Unterkunft. Bewerbung Sämtliche Bewerbungsformulare befinden sich auf der Website www.mediaevistik.uzh.ch und sind bis spätestens am 16. Juni 2019 einzusenden an koordination@mediaevistik.uzh.ch. Kontaktperson für Fragen ist Dr. Bettina Schöller (koordination@mediaevistik.uzh.ch).
Organisiert von
Kompetenzzentrum «Zürcher Mediävistik», Universität Zürich

Veranstaltungsort

Universität Zürich
Schönberggasse 2
8001 
Zürich

Kontakt

Bettina Schöller

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