Art der Arbeit
Masterarbeit
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Damir
Skenderovic
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Ort
Fribourg
Jahr
2018/2019
Abstract
Diese Masterarbeit ist ein Beitrag zur Feindbild-/Stereotypenforschung und untersucht den Antiatheismus in der Schweiz während der Zwischenkriegszeit. Feindbilder und der Antiatheismus als eine spezifische Form davon werden als politische Sprechweisen aufgefasst, die gewisse Funktionen für den Sprecher erfüllen. Antiatheistische Aussagen findet man während der ganzen Zwischenkriegszeit, am häufigsten bei den Katholisch-Konservativen. Die Hochphase des Antiatheismus war aber die erste Hälfte der 1930er Jahre, als die Deutung, dass der Atheismus unschweizerisch sei, sehr mächtig wurde. Ein grosser Teil der Schweizer Öffentlichkeit forderte ‘Abwehrmassnahmen’ gegen die Atheisten und ein Komitee verschiedener bürgerlicher Politiker plante eine antiatheistische Volksinitiative. Zentraler Antrieb des Antiatheismus war weniger die Furcht vor den Atheisten – diese waren in der Schweiz ein Randphänomen – als das eigene politische Programm. Der Antiatheismus war ein attraktives politisches Instrument für Akteure, die nach einer homogeneren, christlicheren Gesellschaft und einem autoritäreren Staat strebten. Die antiatheistischen Akteure bewarben ihre politischen Programmpunkte als Mittel gegen die ‘atheistische Gefahr’. Die Vorwürfe gegen die Atheisten waren zumeist ähnlich, jedes politische Lager setzte aber andere Akzente im antiatheistischen Feindbild, denn der Antiatheismus hatte nicht für alle Lager die gleichen Funktionen.
Das Jahr 1948 spielt eine wichtige Rolle in der französischen Zeitgeschichte. Einerseits ist es eine Referenz für wichtige Ereignisse, welche die Zukunft Europas beeinflusst haben (Berliner Luftbrücke, Abkommen von Brüssel, Prager Umsturz und Stalin-Tito-Bruch). Anderseits ist es aber auch ein Schicksalsjahr für Frankreich im Polarisierungsprozess, der langsam zum Kalten Krieg führte. Die französische Aussenpolitik, welche sich nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Strategie der Doppelpolitik gegenüber den West-Alliierten und der Sowjetunion verfangen hatte, musste nun öffentlich einen Kurswechsel ansagen. Man gestand sich ein in grösseren Verhältnissen zu denken und von bilateralen Abkommen zu multilateralen Abkommen zu wechseln, unter der Aufsicht von Washington und mit einem verdächtigen Blick nach Moskau. Was bedeutete also Sicherheit für Frankreich im Jahre 1948 und was nicht? Das ist das Kernstück dieser Arbeit.