CfP: DHd2017 - Digitale Nachhaltigkeit

Die 4. Tagung "Digital Humanities im deutschsprachigen Raum" wird vom 13. bis 18. Februar 2017 an der Universität Bern mit dem Thema Digitale Nachhaltigkeit stattfinden. Bis zum 1. August können Abstracts für Vorträge, Posters, Panels und Workshops eingereicht werden. Das Konzept der ‚nachhaltigen Entwicklung‘ hat Eingang in die weltweite Diskussion um Schutz und Stabilität der natürlichen und sozialen Umwelt gefunden. Es ist aber auch für digitale Kontexte von grundlegender Relevanz. Allerdings spielen dabei die spezifischen Bedingungen der Nutzung und Konservierung digitaler Güter eine besondere Rolle. Für die langfristige Sicherung digitaler Daten und wissenschaftlicher Erkenntnisse besteht angesichts äusserst schnelllebiger technischer Entwicklungen ein grundsätzlicher Bedarf, der von allen Beteiligten (Produzenten, Institutionen, Politik) Reflexion, Handeln und Koordination erfordert. Die in einem rasanten Wandel begriffene IT-Welt orientiert sich vor allem an Bedürfnissen der Gegenwart und hat für künftige Belange und Notwendigkeiten noch kein hinreichend ausgereiftes Problembewusstsein entwickelt. Es besteht mithin der Bedarf, Komponenten und Grundlagen eines Konzepts für ‚digitale Nachhaltigkeit‘ zu schaffen. ‚Digitale Nachhaltigkeit‘ bedeutet, dass digitale Wissensgüter auf eine langfristig zugängliche und Ressourcen-schonende Weise eingesetzt und weiterentwickelt werden: Software, Datenbanken und Artefakte von Kulturgütern (z.B. Editionen, Bilder, Karten) müssen so zugänglich gemacht werden, dass ihre dauerhafte Nutzbarkeit gewährleistet ist. Dies betrifft nicht nur die Daten selbst, sondern auch das Wissen um ihre Interpretation und Nutzung. Voraussetzung dafür ist deren transparente Informationsarchitektur sowie die lückenlose Nachvollziehbarkeit ihrer Entstehung und Weiterverarbeitung. Rechtliche, organisatorische, technische oder finanzielle Hindernisse dürfen die Nutzung, Veränderung und Weiterverbreitung digitaler Informationen nicht behindern. Denn je offener und partizipativer digitale Güter geschaffen, weiterentwickelt und konserviert werden, desto allgemeiner und nachhaltiger ist das darin gespeicherte Wissen für gegenwärtige und künftige Gesellschaften zugänglich. Mögliche Fragen der Tagung sowie die formalen Vorgaben sind im Call for Papers beschrieben.