Vortrag von Martin Stuber, Dr. phil., Senior Scientist am Historischen Institut der Universität Bern, Leiter der Daten- und Editionsplattform hallerNet und Co-Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für ländliche Geschichte. Er erforscht die kollektiven Naturalressourcen vom Spätmittelalter bis heute sowie die Wissens- und Kommunikationsgeschichte der Ökonomischen Aufklärung zwischen 1750 und 1850.
Der Wald ist mit der Geschichte des ländlichen Wohnens, Bauens und Wirtschaftens eng verflochten. Vom Spätmittelalter bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war er die zentrale Ressource für den ländlichen Haushalt. Hausbau und Bedachung, Möbel und Werkzeuge, Heizen und Kochen, aber auch die Bettunterlage, das Hausmetzgen sowie die Versorgung mit Beeren und Milch waren von dieser meist kollektiv regulierten Ressource abhängig. Anhand von Beispielen wird die Vielfalt dieser Nutzungsformen und deren Regulierung durch lokale Selbstverwaltung gezeigt. In der Langzeitperspektive erkennt man dabei eine dynamische Entwicklung, die uns in der aktuellen Diskussion über die globalen Nachhaltigkeitsziele inspirieren kann.
Ringvorlesung Mensch & Haus. Bauen Wohnen ud Wirtschaften in der Schweiz.
Wie haben die Menschen in der Schweiz im Laufe der Zeit gewohnt, gelebt und gearbeitet? Die Veränderungen der Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Schweiz werden in dieser interdisziplinären Vorlesung einerseits exemplarisch an der Geschichte einzelner Häuser und ihrer Bewohner:innen vorgestellt, andererseits in grössere Kontexte der Bauprozesse, der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und der Ökologie eingebettet.
Die interdisziplinäre Vorlesung fragt nach den Wechselwirkungen von Mensch, Bau-, Wohn- und Arbeitskultur, Natur und Lebensweise und präsentiert bau- und architekturhistorische, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche, kulturanthropologische und ökologische Perspektiven
Die Vorlesung wird auch als Livestream übertragen. Wer einen Zugang benötigt, meldet sich bitte bei: anina.branger@unibas.ch.