CfP: Dhd2023 - Open Humanities, Open Culture

3. August 2022
Call for papers

Ein wesentliches Element des Selbstverständnisses der Digital Humanities ist die Überzeugung, dass Forschung, Lehre und die wissenschaftliche Community grundsätzlich von Offenheit profitieren. Mit dem Tagungsmotto Open Humanities, Open Culture soll diese Überzeugung für die DH-Community und auch darüber hinaus sichtbar und explizit gemacht werden. Die Offenheit berührt alle Aspekte der wissenschaftlichen Praxis, sei es im Bereich der Daten (Open Data), der Software (Open Source), der Publikationen (Open Access), der Lehrmaterialien (Open Educational Resources) oder der fachlichen Selbstdefinition und Community (“Big Tent DH”).

Das Tagungsmotto hat durch die anhaltenden Debatten zu Open Access, durch aktuelle Diskussionen um die Reproduzierbarkeit von Forschung bei Offenlegung von Daten und Code und nicht zuletzt durch die fortschreitenden Prozesse des Mainstreamings und der Ausdifferenzierung der Digital Humanities und der damit verbundenen disziplinären Selbstvergewisserung einen erheblichen Aktualitätsbezug. Mit Blick auf jüngere Entwicklungen im nationalen und europäischen Urheberrecht für die Wissenschaft, unter anderem mit Blick auf die Regelungen zum Text und Data Mining, hat das Thema auch eine rechtliche und wissenschaftspolitische Dimension. Das Schlagwort “Open Humanities” knüpft dabei an das etablierte und sehr breite Konzept der “Open Science” an, möchte aber auch eine Diskussion über die besonderen Bedingungen der Offenheit in den Geisteswissenschaften anregen. Diesen liegen nicht in erster Linie Messdaten oder Survey-Daten zugrunde, sondern digitale Repräsentationen kultureller Artefakte im weitesten Sinne, mit ihren ganz eigenen Chancen und Herausforderungen (theoretischer, praktischer und rechtlicher Art) in Bezug auf “Offenheit” auch als epistemische Tugend. Das Schlagwort “Open Culture” soll einerseits die enge Anbindung der Geisteswissenschaften an das kulturelle Leben eines Ortes und einer Zeit betonen, andererseits aber auch die Anschlussfähigkeit der grenzüberschreitend organisierten Konferenz an die Ausrichtungsorte der Universität Luxemburg und Universität Trier mit ihrem reichen und diversen Kulturerbe.

Das Thema “Open Humanities, Open Culture” kann in den Workshops, Vorträgen, Postern und Panels sowohl diskursiv-theoretisch eine Rolle spielen, als auch praxisleitendes Prinzip sein. Die infrastrukturellen und technischen Grundlagen der Digitalisierung bedeuten für die Geisteswissenschaften insofern eine Herausforderung, als sich Lehrende wie Studierende mit neuen digitalen Techniken und Kompetenzen auseinandersetzen müssen. Diese “Digital Literacy” kann nicht rein theoretisch angeeignet, sondern nur durch praktischen, spielerischen und kritischen Umgang erlernt werden. In diesem Sinne bedeuten “Open Humanities” auch, dass in den (digitalen) Geisteswissenschaften ein offener Austausch mit Informationswissenschaften, Informatik und Data Science ebenso wie mit Natur- oder Technikwissenschaften notwendig ist, wenn die Potenziale der digitalen Forschungsinfrastrukturen, -daten und -werkzeuge kreativ ausgeschöpft werden sollen.

Mögliche Themen sind deshalb:
● Open Cultural Heritage Data
● Forschungsinfrastrukturen: modular, verteilt, vernetzt?
● Community Building zwischen Offenheit und Zielgruppenspezifik
● Interdisziplinarität – Chancen und Herausforderungen
● Digitales Publizieren – Open Access, Open Peer Review
● Gesellschaftspolitische Implikationen von Open Data
● Rechtliche Rahmenbedingungen der Digital Humanities: Texte, Bilder, Artefakte, Notentexte, Audiodaten und mehr
● Reproduzierbarkeit in den DH: Strategien, Erfahrungen, Bedarfe
● Open Educational Resources: Entwicklungsstand, Fallbeispiele, Anforderungen und Möglichkeiten
● Open Access, Open Data in den Disziplinen
● Linked Open Data: Potentiale, Trends, Anwendungsfelder
● Kreative / artistische Aneignungen von (Open) Cultural Heritage Data

Über den Schwerpunktbereich Open Humanities, Open Culture hinaus sind Einreichungen zu allen weiteren Themen aus den Digital Humanities sowie die Vorstellung und Diskussion von positiven und negativen Projektergebnissen willkommen. Die Universitäten Luxemburg und Trier laden Sie herzlich zur Teilnahme an der Jahrestagung der deutschsprachigen Digital Humanities ein und freuen sich auf eine ereignis-, erkenntnis- und diskussionsreiche Tagungswoche.

Es können eingereicht werden:
● Vorträge (Einreichung von mindestens 1500, maximal 2000 Wörtern)
● Vorträge im Doctoral Consortium (Einreichung von mindestens 500, maximal 750 Wörtern)
● Panels (minimal drei, maximal sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ein Einreichung von mindestens 1200, maximal 1500 Wörtern)
● Poster (Einreichung von mindestens 500, maximal 750 Wörtern)
● vor der Tagung stattfindende, halb- oder ganztägige Workshops (Einreichung von mindestens 1200, maximal 1500 Wörtern)

Die Frist für die Einreichungen läuft am 03.08.2022 (23:59 Uhr, MESZ) ab. Bitte beachten Sie: Wie bereits bei der DHd2022 wird diese Frist nicht verlängert.

Zur Einreichung und der Begutachtung beachten Sie bitte die weiteren Informationen im Call for Papers der Veranstaltung.

Organised by
Dhd2023
Event language(s)
German

Zusätzliche Informationen

Kosten

CHF 0.00