Zentralschweizer Geschichtstag 2025 - Soziale Sicherheit für Alle?

18. janvier 2025 - 09:30 - 16:30
Conférence

Soziale Sicherheit für Alle? 

Die meisten industrialisierten Länder versprechen ihren Bürgerinnen und Bürgern ein umfangreiches Angebot an «Sozialer Sicherheit». In der Schweiz konnte sich die soziale Sicherheit bei verschiedenen Bevölkerungskreisen nur allmählich als positives Leitbild durchsetzen. Die Schweiz galt im internationalen Vergleich oft als «Nachzüglerin». Der Umfang sozialstaatlicher Leistungen lag lange hinter denjenigen anderen westeuropäischen Nationen zurück. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fand ein deutlicher Ausbau statt. 

Das heutige System sozialer Sicherheit ist das Produkt einer langen Geschichte, deren Anfänge in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Erste Regelungen auf Bundesebene betrafen insbesondere den Arbeitsschutz (Fabrikgesetz 1877). Mit dem Bundesgesetz über die Militärversicherung wurde 1901 das erste Sozialversicherungsgesetz der Schweiz erlassen. Es folgten die Unfallversicherung (1918) und die Erwerbsausfallversicherung für Militärangehörige (1940). In den 1920er Jahren wurde zudem die gesetzliche Grundlage für die Einführung der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) sowie der Invalidenversicherung (IV) geschaffen, die 1948, respektive 1960 eingeführt wurden. Einer weiteren Phase des Ausbaus von Sozialleistungen sind die Arbeitslosenversicherung (1984), das Obligatorium für die berufliche Vorsorge (1985), die obligatorische Krankenversicherung (1996) und die Mutterschaftsversicherung (2004) zu verdanken. Die Zeit seit den späten 1990er Jahren ist von vielfältigen Reformbemühungen gekennzeichnet, die auf der einen Seite eine Erweiterung des Sicherungssystems, auf der anderen Seite aber einen Abbau bei den Leistungen bewirkten. Und immer schon stellte sich die Frage: Wer profitiert von der öffentlichen Unterstützung und wie sicher kann sich die Bevölkerung wirklich fühlen? Und wer kommt für die Kosten auf? 

Die Tagung behandelt das Thema Soziale Sicherheit aus einer Zentralschweizer Perspektive. Zusammenfassende Beiträge und Einzelbetrachtungen spezifischer Themenbereiche beleuchten einerseits die Kontroversen um die Einführung von Massnahmen zur sozialen Sicherheit. Andererseits stehen Formen der Umsetzung von Massnahmen zur sozialen Sicherheit und deren nicht selten auch einschneidenden Auswirkungen auf die Betroffenen im Fokus. 

Der Tagungsort im Hauptgebäude der Suva in Luzern bietet zudem die einmalige Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Suva zu werfen! 

 

Tagungsprogramm 

 

09:30 Emil Weber, Dr. Ernst Guggisberg 
Begrüssung und einleitende Worte zum Tagungsthema  

09:45 Prof. Dr. Martin Lengwiler 
Leistungen und Lücken der sozialen Sicherheit in der Schweiz:  ein historischer Überblick  

10:15 Diskussion, anschliessend Kaffeepause  

11:00 Prof. Dr. Nadja Ramsauer 
Soziale Sicherheit und fürsorgerische Zwangsmassnahmen im Kanton Uri bis 1981  

11:30 Diskussion  

11:45 Dr. Ernst Guggisberg 
Die Zuger Fürsorgelandschaft im Wandel: 
vom Verbot des Gassenbettels zur Sozialgesetzgebung 

 12:10 Diskussion  

12:15 Mittagspause  

14:15 Markus Trüeb 
Die Suva und ihr Hauptsitz Fluhmatt 

Bitte pünktlich beim Empfang eintreffen! 

 15:30 Bruno Ming 
Obwaldens «Nein» zur AHV – ein Kuriosum? 

 16:00 Diskussion  

16:15 Schlussdiskussion und Bilanz  

16:30 Ende der Tagung

Organisé par
Historischer Verein Zentralschweiz

Lieu de l'événement

Schweizerische Unfallversicherung Suva, Verwaltungsratssaal
Fluhmattstrasse 1
6004 
Luzern

Kontakt

Ralph Ruch
Téléphone
041 819 20 63
Langues de l'évènement
Allemand

Informations supplémentaires sur l'événement

Coûts de participation

CHF 50.00
Studierende mit Legi Fr. 20. Im Tagungsgeld inbegriffen ist die Kaffeepause, nicht aber das Mittagessen.

Inscription

online
Délai d'inscription