Westdeutsche Leibeserziehung im Kalten Krieg. Wertedebatten anhand von Vor- und Gegenbildern im BRD-Schulsport 1949-1961

Nom de l'auteur
Jonas
Mathys
Type de travail
Mémoire de master
Statut
abgeschlossen/terminé
Nom du professeur
Prof.
Siegfried
Weichlein
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Lieu
Fribourg
Année
2014/2015
Abstract
Der Bedarf nach Orientierung und Sinn stiftenden geistigen und moralischen Halt war in den 1950er-Jahren in der Bundesrepublik gross. Der junge Staat war ein Provisorium, seine Überlebenschancen ungewiss. Die Extremsituation charakterisierte sich dadurch, dass zur materiellen Zerstörung und dem absoluten moralischen Bankrott als Folge von Weltkrieg und Hitler-Diktatur hinzu kam, dass sie Schauplatz eines neuen Konflikts der Supermächte wurde und sich neben ihr ein kommunistischer Bruderstaat im Osten etablierte. Die Masterarbeit untersuchte Diskussionen um den „guten“, „gesunden“, „richtigen“ Schulsport im diesen spezifisch westdeutschen Kontext des Kalten Krieges, die anhand von ausländischen Vor- und Gegenbildern in den einschlägigen Fachzeitschriften geführt worden waren. Der Versuchsanordnung lag die These zu Grunde, dass der Sport und in verstärktem Masse der Sportunterricht in der Schule Teil ist von Veränderungen und deshalb ebenso Teil ist von Aushandlungsprozessen, die die gesamte Gesellschaft betreffen. Vor diesem Hintergrund fragte die Masterarbeit insbesondere nach den propagierten Werten, ihren Vor- und Gegenbildern und ihren Traditionen. Die Auswertung der Quellen hat gezeigt, dass die anglo-sächsischen (Schul-) Sporttraditionen von Fair Play, Teamwork und selbstständig organisiertem Spiel in der Bundesrepublik breit und überwiegend positiv rezipiert wurden. Das Gegenbild des auf Leistung und die politische Ideologie ausgerichteten Sportverständnisses der Sowjetunion und der DDR spielte dabei ebenso eine entscheidende Rolle wie die Kontinuitätslinien von reformpädagogischem Gedankengut im Umfeld der Reformbewegungen der Jahrhundertwende und der Weimarer Republik.

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