Von der Mobilität zur Freizeit. Eine Lokalgeschichte von Läufelfingen BL und Tecknau BL 1858 / 1916-1950

Nom de l'auteur
Selda
Urech
Type de travail
Mémoire de master
Statut
abgeschlossen/terminé
Nom du professeur
Prof.
Siegfried
Weichlein
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Lieu
Fribourg
Année
2024/2025
Abstract

Läufelfingen und Tecknau BL sind zwei kleine Gemeinden an den Bahnstrecken zwischen Basel und Olten. Läufelfingen erhielt 1858 einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke «Hauenstein I», Tecknau 1916 an der Hauenstein-Basislinie. Die beiden Dörfer wurden so zeitversetzt an das Eisenbahnnetz der Schweiz angeschlossen. Dies eröffnete den Einwohnenden neue Mobilitätsmöglichkeiten, die einen Einfluss auf ihr Arbeits- und Sozialleben hatten. In dieser Arbeit wird eine Mikrostudie zum Thema Mobilität und Freizeit zwischen 1858-1950 anhand der beiden Dörfer vorgenommen.

 

Um die Mobilität der Dorfbevölkerungen zu untersuchen, werden die Verkehrsdaten der Schweizerischen Centralbahn (SCB) und der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zu den Bahnhöfen Läufelfingen und Tecknau mit den Daten der eidgenössischen Volkszählungen 1910 und 1950 zum Wohn- und Arbeitsort verglichen, um die Alltagsmobilität der beiden Dorfbevölkerungen zu bestimmen. Läufelfingen entwickelte dabei früher eine ausgeprägte Arbeitsmobilität, Tecknau überholte Läufelfingen aber bis 1950.

 

Um die Freizeit zu untersuchen, werden die Dorfvereine, die fast ausschliesslich nach der Erschliessung mit der Eisenbahn gegründet wurden, in Bezug auf ihre Sozialstruktur und ihre Sozialkultur untersucht. Die Sozialstruktur bezeichnet dabei die Zusammensetzung der Vereine nach den sozialen Schichten ihrer Mitglieder. Dazu wurden die Namen von Vereinsmitgliedern und ihre Berufe bestimmt und sozialen Schichten zugeordnet. In allen Vereinen waren Mitglieder der Mittel- und der Unterschicht, manchmal auch der Oberschicht. Die Vereinsmitglieder stellten einen Querschnitt der Dorfbevölkerung dar.

 

Bei der Sozialkultur wurden die Tätigkeiten der Vereine analysiert, die sie in der Gruppe, im Dorf oder im Verband betrieben. Abgesehen von ihren Haupttätigkeiten, wie turnen, schiessen, singen oder musizieren, organisierten viele von ihnen Feste, spielten Theater und unternahmen Ausflüge. Die Gruppenmobilität der Vereine veränderte sich dabei von primär fussbasierter Mobilität zum Zug als Standardverkehrsmittel. Wandern hielt sich jedoch als fussbasierte Mobilität zum Freizeitzweck.

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