Type de travail
Mémoire de master
Statut
abgeschlossen/terminé
Nom du professeur
Prof.
Jakob
Tanner
Institution
Neuzeit
Lieu
Zürich
Année
2014/2015
Abstract
Seit seiner Gründung 1885 gab der Allgemeine Deutsche Sprachverein (ADSV) monatlich eine Vereinszeitung heraus. Mithilfe dieses Publikationsorgans richtete sich die Vereinsleitung an seine Mitglieder, um sie über die Vereinstätigkeit zu informieren. Die Mitglieder wurden auf sprachliche Missstände aufmerksam gemacht und aufgerufen, sich um einen korrekten Sprachgebrauch zu bemühen. Während des Ersten Weltkriegs glaubte der Allgemeine Deutsche Sprachverein mit seiner sprachlichen Tätigkeit eine wichtige Aufgabe in der Kriegsführung zu übernehmen. Sprache sei das entscheidende Merkmal, welches die Deutschen zu Deutschen mache. Nur eine reine Muttersprache garantiere den Fortbestand des Deutschtums. Auffällig an der Ausdrucksweise des deutschen Sprachvereins ist die Verbindung von „Sprache“ und „Krieg“. Der Sprachverein verwendet für die Beschreibung der deutschen Muttersprache und seine Spracharbeit metaphorische Formulierungen aus dem Bildbereich „Krieg“. Das metaphorische Konzept „Sprache ist Krieg“ beruht zusätzlich auf einem komplexen Analogiesystem. In der Arbeit soll untersucht werden, wie das Metapher- und Analogiesystem in der Zeitschrift des ADSV konkret ausgebarbeitet wurde. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie die Begriffe „Sprache“, „Volk“ und „Nationalstaat“ zu einander stehen und wie sie durch die Kriegsmetaphorik strukturiert werden. Grundlage für diese Analysen sind die Werke von George Lakoff und Mark Johnson Metaphors We Live By und von Hans Georg Coenen Analogie und Metapher. In einem zweiten Schritt soll dann der Einfluss des Ersten Weltkriegs auf das Metapher- und Analogiesystem des Sprachvereins herausgearbeitet werden. Das Verhältnis von „Sprache“, „Volk“ und „Nationalstaat“ und deren metaphorische Formulierungen waren nicht fix, sondern müssen aufgrund äusserer Ereignisse an die jeweiligen Verhältnisse angepasst werden.